Showgenerieren für Windows, Apple und Co.

[Peter Dast]

Betr.: Generieren (MixDown) einer m.objects Schau für verschiedene Betriebssysteme im Computer

Hallo zusammen,
ich vermute, dass die meisten Anwender von m.objects nach Fertigstellung der Show eine Präsentationsdatei „exe“ erstellen. Mir ist bewusst, dass dies große Vorteile hat hinsichtlich Schnelligkeit, kleiner Dateigröße und Wiedergabequalität.

Zunehmend stoße ich aber im Bekanntenkreis auf Probleme: Probleme, die darin begründet liegen, dass der eine nur mit Apple, der andere nur mit Linux arbeitet. Selbst auf nativ laufendem Windows (XP oder Win7) gibt es hin und wieder durchaus Probleme. Absolut problemfrei scheint die „exe“ nur auf dem Rechner zu laufen, mit dem sie generiert wurde.
Ich kann ja mit m.objects auch WMV9 oder AVI oder MPEG2 generieren. Aber auch das läuft nicht überall. Und das bedeutet oft wirklich stundenlange Rechenarbeit und eventuell Konvertierung einer AVI mit Nero-Vision; und die Wiedergabe Qualität ist trotz riesiger Dateigrößen i. d. R. schlecht.
Ich arbeite mit m.objects –Version 5.2. Hat sich seit dem etwas geändert?
Von Leuten, die mehr von der ganzen Formatvielfalt und Codecs und zwingend notwendigen Abspiel-Plugins usw. verstehen als ich, wird mir glaubhaft versichert, dass das Format, was sich immer mehr durchsetzt, das Format „MP4/H.264“ sei.
Warum geht das nicht mit m.objects?
Ist MPEG4 eher fürs Internet und nicht für den Flachbildfernseher und den Beamer geeignet (via PC)?
Was ich suche ist ein Schauformat, das auf Windows- , Apple- oder Linux-Betriebssystemen problemlos und in ebensolcher Qualität wie eine „Exe“ läuft. Wäre das das Format MPEG 4? Und kann m.objects das exportieren?
Wer weiß da Bescheid?
Oder könnte Herr Richter sich vielleicht einmal dieses Problems annehmen?
Viele Grüße
Peter

[beamer]

Hallo Peter,

zur kompatiblen Verteilung von Videos sind am ehesten STANDARDS geeignet. Es gibt proprietäre "Standards", Quasi-Standards und offizielle Standards. Die Frage ist eben nur welche Person und welches Gerät (HW+OS+SW) diese Standards einsetzt? Offiziell standardisiert sind MPEG-2 und MPEG-4. MPEG-2 benötigt mehr Bitrate und weniger CPU-Leistung zum Dekodieren. MPEG-4 kommt bei gleicher Qualität mit weniger Bitrate zurecht, braucht dagegen mehr CPU-Leistung. Aus ganz einfachen Gründen gibt es so viele Videocodes: Entwicklungskosten, Lizenzkosten, Übertragungskosten, CPU-Kosten, Stromverbrauch Endgerät, ...

MPEG-4 geht auch mit Mobjects! Bei Bedarf muss ein kostenloser oder kostenpflichtiger Encoder installiert werden. Eine richtig gute Encodierung erfordert aber Aufwand und den muss ein Unternehmen oder eine Privatperson/Community investieren. Der Standard ist nur die "Bauanleitung" for Encodierung und Dekodierung.

AVI ist kein Format, sondern ein Container der viele Codecs enthalten kann. Unter anderem auch eben MPEG-4. Im Forenbeitrag www.mobjects.com/forum/viewtopic.php?f=2&t=2325#p8210 habe ich einen Weg beschrieben, wie AVI mit MPEG-4 aus Mobjects erzeugt werden kann. Ob eine solche AVI auf jedem Apple wiedergegeben kann, weiss ich nicht, ich bezweifle es im Prinzip aber, da die Abspielbarkeit nicht nur von Codec und Container, sondern immar auch von Auflösung, Grafikkarte, Bitrate, CPU-Leistung, ... abhängt.

Die Abspielbarkeit von irgendwelchen Codes (Standard UND Nichtstandard) auf irgendwelchen Endgeräten (STB, Medienplayer, Smartphones, TV-Geräten, DLNA-Clients, PCs, Macs, Smart-TVs, ...) ist immer ein Risiko. Ich habe schon zig Endgeräte getestet und alle unterscheiden sich hier erheblich. Es gibt leider kein Format, welches überall abgespielt wird. Selbst einfache JPG-Photos werden nicht immer auf jedem Gerät wiedergegeben!!! JPG ist zwar auch standardisiert, aber nicht alle Endgeräte oder Player unterstützen alle Standardvarianten (z.B. 4:4:4 oder hohe Auflösungen).

Die wirklich kompatibelste Video-Distribution ist immer noch die standardisierte DVD (MPEG-2 mit SD-Auflösung) oder die standardisierte BluRay (MPEG-4 mit HD-Auflösung). Alle DVD- und BluRay-Player kommen damit zurecht. BluRay-Player spielen natürlich auch DVDs ab. Optische Laufwerke (DVD, BD) in PCs können unter Umständen Abspielprobleme bereiten. Aber auch selbstgebrannte DVDs/BDs können Probleme verursachen, wenn das Format oder die Disk nicht völlig standardkonform sind. Wer wirklich ganz ganz sicher gehen will, "darf" also seine DVDs/BDs von einer Fachfirma pressen lassen. Das ist nicht ganz kostengünstig für eine kleine Mobjects-Show.

Für eine aufwändige 30 Minuten-Show habe ich einmal an die Verwandtschaft eine gebrannte DVD verteilt. Auf dieser war neben dem DVD-SD-Video auch die Mobjects-SD-EXE, die HD-EXE, alle JPG-Fotos und die MP3-Musik. Somit hatten sowohl die Besitzer von DVD-Playern wie die PC-Nutzer ihre Freude. Mit solchen Mix-DVDs kommen die meisten DVD-Player noch zurecht. BluRays sind mir noch zu wenig verbreitet im Bekanntenkreis und von Brennen her zu teuer. Und schon die Erstellung der Mix-DVD war eine immense Arbeit (Erstellen, Testen, Authoring, Sammeln, Brennen, Prüfen, ...), die viel Zeit und Know-How erfordert.

Gruß von Thomas

[Peter Dast]

Hallo Thomas,

danke für Deine ausführliche Antwort mit dem Verweis auf den Februarbeitrag. Nutzt etwas.
Wie ich erkennen muss, gibt es keine einfache Lösung des Problems. Erstaunlich auch, dass zwar viele meinen Beitrag und die eine Antwort gelesen haben; aber es scheint nicht für viele ein Problem zu sein. Merkwürdig.
Viele Grüße
Peter

[1Ernie]

Hallo Peter,

bei der "Weitergabe" von Exe-Shows habe ich grundsätzlich "Bauchschmerzen".

Es stellt sich nämlich grundsätzlich die Frage nach der Wiedergabequalität auf unbekannten Geräten.
Wobei hier Farbmanagement u. Auflösung der unbekannten Geräte (und auch der Ton) u.a. eine große Rolle spielen.
z.B. Fragen wie:
1. Wiedergabe mit PC oder Fernseher oder andere Geräte
2. welche Auflösung u. Farben zeigen die fremden Geräte

Ganz kurze Exe-Dateien gebe ich daher grundsätzlich nur an Personen weiter, die das unbedingt haben wollen und wo das nicht so drauf an kommt.
Oder mal ein 2 Minuten Trailer als Werbung für eine Show.

Man sollte auch nicht erwarten, daß sich Verwandte, Freunde u. Bekannte zu Hause Exe-Shows von Urlaubsreisen usw. ansehen, die länger als 10 Minuten dauern.

Eventuell ist das auch ein Grund, daß hier nicht so viele antworten.

Bitte das oben gesagte nicht als persönliche Kritik auffassen.

Gruß
Ernie

[Achim Lubinski]

Hallo Peter,

die von meinem Desktop erstellten exe-Dateien laufen auf meinen beiden Notebooks (Win XP SP 3 und Win 7 SP 1) immer einwandfrei.
Wenn die Shows keine Videodateien enthalten, laufen sie sogar auf meinem Netbook (Win 7 SP1).
Die Dauer der Show ist dabei unerheblich. Meine Bildschirme und der Beamer sind farbkalibriert. Wenn ich die Shows bei Familie, Freunden und Bekannten zeige, nehme ich das eigene Notebook mit und schließe es an den dort vorhandenen Fernseher oder Beamer an. Bisher war die Bildqualität immer annehmbar, obwohl die 'Fremdgeräte' nicht farbkalibriert sind.
Testweise habe ich im Bekanntenkreis auch schon mal eine Show auf einem fremden Notebook laufen lassen. Auch da gab es keine Probleme.
Vielleicht geht es vielen Anwendern wie mir und deshalb ist die Resonanz auf dein Problem nicht so groß.

Gruß

Achim

[beamer]

...von Leuten, die mehr von der ganzen Formatvielfalt und Codecs und zwingend notwendigen Abspiel-Plugins usw. verstehen als ich, wird mir glaubhaft versichert, dass das Format, was sich immer mehr durchsetzt, das Format „MP4/H.264“ sei. Warum geht das nicht mit m.objects? ...

Diese H.264 "Durchsetzung" und Möglichkeiten mit Zusatzcodecs in Mobjects habe ich weiter oben bereits bestätigt.
"Die Entwicklung von Codecs hört natürlich nie auf!" Das ist mit folgender Meldung leicht zu beweisen:

Neuer MPEG-Video-Standard HEVC (H.265) soll 2013 kommen: http://areadvd.de/news/2012/08/16/neuer-mpeg-video-standard-hevc-h-265-soll-2013-kommen
Siehe auch http://en.wikipedia.org/wiki/High_Efficiency_Video_Coding

Aber keine Sorge, so schnell wird das für Mobjects (hoffentlich!) nicht relevant. Mit MPEG-2, MP3 (= MPEG-1/2 Layer-3) und MPEG-4 sollte der Mobjects-Nutzer noch eine Weile gut zurechtkommen. Die Situation zeigt nur, daß Bitrate versus Prozessorleistung (= Übertragung/Speicherung versus Dekodierung) ein ständiges Thema für die Optimierung von Aufwand und Kosten sind. Höhere Auflösungen (bei HEVC bis 7680 x 4320 Pixel) und intelligente Mehrfachkodierungen (für verschiedene Endgeräte, 3D, ...) tragen zusätzlich zur Weiterentwicklung bei.

Gruß von Thomas

P.S.: Etwas off-topic, aber einen eigenen Thread wollte ich auch nicht aufmachen.