Schau als DivX am Fernseher präsentieren

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Klaus Finke
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Schau als DivX am Fernseher präsentieren

Beitrag von Klaus Finke »

Hallo, liebe Leser(innen) des Forums,

an dieser Stelle möchte ich einmal von meinen Bemühungen berichten, eine m.objects-Schau auf meinem FullHD-Fernseher zu präsentieren. Mittels Notebook und EXE-Datei sind dabei sicherlich die qualitativ besten Ergebnisse zu erwarten. Allerdings: Nachdem ich in meine Schau im Format 3:2 aus zehn Bild/Video- und fünf Tonspuren auch kurze Videos eingebunden hatte, schwächelte mein Notebook, weshalb ich diesen Weg verwarf. Ich suchte dann nach einer Alternative. Dazu sollte meine Schau auf meinem leistungsstärkeren Desktop-PC umgewandelt und auf eine SD-Card übertragen werden. Meine Vorstellung: SD-Card einfach in den Fernseher einstecken, nichts verkabeln und anschließend vorführen. Und so klappte es nach einigen Bemühungen auch tatsächlich.

Zunächst generierte ich in mo ein AVI-Video mit 30 fps und einer Auflösung des Bildschirms von 1920x1080. Das Abmischen der Tondatei meiner 23 Minuten langen Schau war in etwa einer Minute flott erledigt. Als Datenkompression für Video wählte ich unter den angezeigten Optionen 'DivX 6.9.2 Codec (2 Logical CPUs)'. Weitere Audio-Kompression habe ich nicht vorgenommen, denn sämtliches Material lag bereits im Format MP3 vor. Nun zuckelte mein PC mit 'Pentium4 DualCore'-Prozessor über eine Stunde gemächlich vor sich hin und erzeugte eine 1.3 GB große AVI-Datei. Zu meinem großen Bedauern konnte mein Fernseher dieses Format noch nicht lesen, auch dann nicht, als ich, naiv wie ich manchmal bin, die Endung AVI einfach in DivX umwandelte.

Mit dem (nach 15 Tagen wohl kostenpflichtigen) DivXPlus-Converter habe ich dann diese Umwandlung durchgeführt. Einfach die AVI-Datei ausgewählt, das Ausgabeformat auf 'HD 1080p' eingestellt und noch einen anderen Zielordner gewählt. Nun war mein gemächlicher PC bei einer um die 70% pendelnden CPU-Auslastung wohl sehr gefordert, denn für die 23 Minuten lange Schau benötigte er fast zwei Stunden; das Volumen der Schau wuchs dabei auf knapp 1.8 GB an.

Aber immerhin war die Übertragung auf die SD-Card schnell erledigt, dann einfach die Karte in den Ferseher gesteckt und tatsächlich lief alles recht zufriedenstellend ab. Keine gröberen Ruckler waren zu verzeichnen, Ton war einwandfrei, ebenso die Farben, zumindest nachdem ich meinen Ferseher vom Normal- in den Kino-Modus umgeschaltet hatte. Zukünftig kann ich also jedem Interessierten die Schau ohne weiteren Aufbau auf die Schnelle im Wohnzimmer vorführen. Auch unsere Mutter, welche die Stufen hoch in mein Arbeitszimmer nicht mehr bewältigen kann, hat nun die Möglichkeit, Schauen zu begutachten.

Nun meine Einschätzungen zu Aufwand und Qualität bei diesem Verfahren:
* Die EXE-Datei ist in der Tat bei der Qualität unschlagbar. Solch wunderbar butterweichen Übergänge, Zooms und Kamerafahrten konnte ich auf diesem Wege nicht realisieren. Insbesondere bei längeren Auf- oder Abblendungen waren häufig leichtes Flimmern und eine nicht so kontinuierliche Veränderung der Lichtkurven zu beobachten. Insgesamt ist dies für mich noch tolerabel, allerdings als Standardverfahren für die Vorführung ziehe ich das Trio 'PC, EXE-Datei und Beamer' deutlich vor.
* Die Länge der DivX-Datei beträgt mit 1.8 GB das mehr als Dreifache der EXE-Datei. Dies ist aber kein Problem für die Vorführung mittels SD-Card.
* Wenn ich die Dauer der Generierung der DivX-Datei von insgesamt über drei Stunden betrachte, ist dies natürlich ein dicker Brocken. Grob kann man sagen, was für die DivX im geschilderten zweistufigen Verfahren in Stunden benötigt wird, braucht die EXE von mo in Minuten. Aber, man kann sich darauf einstellen und zwischenzeitlich Kaffee trinken und Spazierengehen.
* Hinweisen kann ich noch auf einen kleinen Fehler, der bei mir bereits bei der Generierung der AVI-Datei auftrat. Ist auf einer timeline ein Video abgelegt, bei dem der Ton nicht stumm geschaltet ist (war bei mir so gewollt), so wird dieser Ton nicht mit abgemischt. Hier musste ich den Ton extrahieren und extra auf eine Tonspur ziehen.

So, liebe Forenbetrachter, das war mein Erfahrungsbericht. Vieleicht hat ja der eine oder andere zum workflow Ergänzungen oder Verbesserungen vorzuschlagen. Und wenn jemand durch diese Darstellung sogar eine kleine Hilfestellung oder Anregung hätte, so würde es mich ganz besonders freuen.

Viele Grüße,
Klaus
gmgroeb
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Beitrag von gmgroeb »

Hallo Herr Finke,

ich präsentiere alle meine "Shows" Full HD an meinen Fernsehern. Hierzu generiere ich jedoch direkt aus m.objects heraus ein WM-Video, welches dann ohne weitere Konvertierung am TV angezeigt werden kann (TV muss jedoch WMV unterstützen). Laufzeit bei der Erstellung ca. 1 Stunde pro 10 Minuten Show.

Gruß

Gerhard Meißner
beamer
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Beitrag von beamer »

Danke Klaus für die Anregung und den Bericht,

ich habe bislang noch nicht den Mut gehabt, den Zeitaufwand zu wagen, bin aber durch Dich jetzt deutlich motivierter.

Unschön ist natürlich die zweifache Konvertierung MOS-AVI-DIVX, die nicht nur Zeit, sondern sicher auch Qualität kostet, oder?

Ich besitze ein HD-TV-Gerät, einen BD-Player und eine HD-STB. Alle haben SD-Card-Slots und USB-Anschlüsse, sowie teilweise DLNA. Die Qual der Wahl besteht nun darin, nicht nur ein optimales Videoformat zu finden, sondern auch zu definieren, ob ich SD, USB, DLNA oder DVD für die HD-Videos verwende. Am besten wäre, wenn ein Videoformat auf allen Medien und allen Geräten abspielbar ist, aber das ist nach meiner Erfahrung praktisch unmöglich. Grund dafür sind nicht nur technische Limitierungen, sondern auch Lizenzkosten für Codecs in den Geräten. Details sucht man in Geräte-Handbüchern oft vergebens. Ach ja, eine streamingtaugliche NAS-Festplatte habe ich auch noch...

Ein paar Hinweise: Nicht alle Datei-Endungen deuten auf identische Codecs hin. AVI ist z.B. ein Container, der unterschiedliche Formate enthalten kann. Umbenennen von Dateiendungen ist extrem "gefährlich". Auch WMF (im allgemeinen im ASF Container) kann unterschiedliche Codecs enthalten. Alle Parameter bei der Videodateierzeugung mit mobjects sollten genaustens notiert werden. Nicht jedes Endgerät (STB, Fernseher, DVD/BD-Player) kann alle Container/Formate/Bitraten/Auflösungen wiedergeben. Was am einem Gerät läuft, kann am anderen Gerät schiefgehen. Und die Firmware des Gerätes (Update) kann auch noch eine Rolle spielen. Hier hilft nur Probieren, Probieren, Probieren und Hoffen/Beten, dass in ein paar Jahren die Arbeit nicht von vorne losgeht (Wenn dann mobjects in Version 15pro build 7892 unter Windows3000 auf Pentium 80THz/64Core noch läuft/existiert und die alte Show und Mediendateien noch öffnet:-)
Ich würde dann nämlich meine alten mobjects Shows alle in das 4k2k-3D Format umwandeln wollen (Ihr merkt, die IFA grüsst).

Ich empfehle das Erstellen einer möglichst kurzen Testshow mit allen Video-, Audio- und Bild-Arten. Damit kann erst einmal ausführlich getested werden. Im Fehlerfall hat man nicht umsonst Rechenzeit-Stunden investiert.

Gruß vom Beamer
m.objects v10.1 pro, (see forum: Video Transcoding , Textschatten) | www.av-dialog.de | www.mtlc.eu/dam
| SW: ExifTool, ImageMagick, Drawio, Gimp, Processing, JPhotoTagger, DigiKam, MusicBee, DarkTable, jAlbum | HW: Pentax K-30 + Win10pro64/GTX1050ti |
Klaus Finke
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Beitrag von Klaus Finke »

Hallo Beamer,

schönen Dank für Deine Ergänzungen.
beamer hat geschrieben: Unschön ist natürlich die zweifache Konvertierung MOS-AVI-DIVX, die nicht nur Zeit, sondern sicher auch Qualität kostet, oder?
Der meiste Qualitätsverlust trat bei der AVI- gegenüber der EXE-Datei auf. Aber auch die Umwandlung von AVI nach DivX kostete noch Qualtät, nicht aber so viel wie im ersten Schritt.
beamer hat geschrieben: Umbenennen von Dateiendungen ist extrem "gefährlich".
Ich kann mir höchstens vorstellen, dass, wie bei mir, die Schau gar nicht läuft; vielleicht auch, dass sie nicht ordnungsgemäß läuft oder der Computer abstürzt. Was ist sonst noch zu befürchten?
beamer hat geschrieben:Ich empfehle das Erstellen einer möglichst kurzen Testshow mit allen Video-, Audio- und Bild-Arten. Damit kann erst einmal ausführlich getested werden. Im Fehlerfall hat man nicht umsonst Rechenzeit-Stunden investiert.
Dem kann ich mich nur anschließen und habe das auch so gemacht. Gewählt habe ich von meinen 23 Minuten einfach einen charakteristischen Ausschnitt von knapp einer Minute.

Gruß
Klaus
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