Liebe Leute,
in einem englischsprachigen Artikel fand ich folgende, nicht näher erklärte Nebenbemerkung (das Thema des Artikels war etwas anderes):
To convert your existing footage to editor friendly codecs like DNxHD or Prores, you can do so with the help of an utility called FFMPEG.
Keep in mind that any format with H.264/H.265 codec is not editor-friendly and puts tremendous pressure on your computer resources.
Als dreiviertel-Laie in Sachen Video habe ich von DNxHD oder Prores noch nie etwas gehört. Meine Programme scheinen diese Codecs (wenigstens bei schnellem Durchsehen) auch nicht an.
Frage deshalb: Hat die oben zitierte Bemerkung irgendwelche Bedeutung für die Arbeit an AV-Schauen im Allgemeinen und m.objects im Speziellen?
Ich habe jetzt nicht ausprobiert, ob MO solchermaßen codierte Videos überhaupt lesen kann. Also davon unabhängig: Könnten "editor friendly codecs" wie auch immer die Arbeit an AV-Schauen erleichtern, verbessern, beschleunigen - weiß jemand Bescheid? Oder hat sogar praktische Erfahrung?
Liebe Grüße
Andreas
"Editor friendly" Codecs
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"Editor friendly" Codecs
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Re: "Editor friendly" Codecs
Hallo, Andreas,
kurze Antwort: Kannst/darfst Du ignorieren.
Längere Antwort:
MO würde diese Codecs unterstützen, wenn Du diese Codecs auf deinem System so installierst, daß MO Zugriff darauf hat.
Es handelt sich um Profi-Codecs, die einen sehr großen Farb- und Dynamik-Umfang unterstützen und verlustlos speichern können.
Daher wird in den meisten Fällen mit diesen Codecs bereits das Roh-Material aufgenommen, dann gibt es während der Bearbeitung (Schnitt, Color-Grading etc.) keine Verluste. Das können nur entsprechend teure (Profi-)Kameras (u.a Lizenzkosten).
Die normalen Consumer-/Prosumer-Kameras speichern mit verlustbehafteten Codecs (MPEG, h264, h265) in unterschiedlicher Qualität.
Ein Umkodieren dieses Materials zu DNxHD/ProRes ergibt keine Vorteile, lediglich die Video-Dateigröße steigt um den Faktor 10-20, je nach Qualitätseinstellung beim Codec (denn die Verluste an Bildinformation sind bereits beim ersten Speichern der Aufnahme entstanden).
Theoretisch mögliche Beschleunigungen aufgrund der weniger komplexen Kompression des Video-Materials bei ProRes/DNxHD bedingt aber ein entprechend leistungsfähiges System (CPU, GPU, RAM, SSD), da auch deutlich mehr Bild-Daten bewegt werden müssen.
Unterm Strich reden wir bei den heute verfügbaren CPU/GPU-Leistungen über die Frage, ob man 3 Sekunden oder 6 Sekunden wartet bis man in MO die gewünschte Stelle im Video sieht.
Ob es sich dafür lohnt, seine Videos vorher mit entsprechdem Zeitaufwand vom Original-Codec in DNxHD/ProRes umzukodieren, kann jeder nur für sich entscheiden.
Ich tue es nicht, denn es bringt keinen qualitativen Gewinn, denn das Bildmaterial kann dadurch nicht verbessert werden (wenn man Pech wird es sogar schlechter durch die "unnötige" Umkodierung).
Lediglich wenn man das Video-Material nacheinander in verschiedenen Editor-Programmen (für Color-Grading, Effekte, Schniit) bearbeiten will, kann es Sinn machen, das Material am Anfang in DNxHD/ProRes zu wandeln, um die Qualitätsverluste während der Bearbeitung zu minimieren.
Gruß
Stephan
kurze Antwort: Kannst/darfst Du ignorieren.
Längere Antwort:
MO würde diese Codecs unterstützen, wenn Du diese Codecs auf deinem System so installierst, daß MO Zugriff darauf hat.
Es handelt sich um Profi-Codecs, die einen sehr großen Farb- und Dynamik-Umfang unterstützen und verlustlos speichern können.
Daher wird in den meisten Fällen mit diesen Codecs bereits das Roh-Material aufgenommen, dann gibt es während der Bearbeitung (Schnitt, Color-Grading etc.) keine Verluste. Das können nur entsprechend teure (Profi-)Kameras (u.a Lizenzkosten).
Die normalen Consumer-/Prosumer-Kameras speichern mit verlustbehafteten Codecs (MPEG, h264, h265) in unterschiedlicher Qualität.
Ein Umkodieren dieses Materials zu DNxHD/ProRes ergibt keine Vorteile, lediglich die Video-Dateigröße steigt um den Faktor 10-20, je nach Qualitätseinstellung beim Codec (denn die Verluste an Bildinformation sind bereits beim ersten Speichern der Aufnahme entstanden).
Theoretisch mögliche Beschleunigungen aufgrund der weniger komplexen Kompression des Video-Materials bei ProRes/DNxHD bedingt aber ein entprechend leistungsfähiges System (CPU, GPU, RAM, SSD), da auch deutlich mehr Bild-Daten bewegt werden müssen.
Unterm Strich reden wir bei den heute verfügbaren CPU/GPU-Leistungen über die Frage, ob man 3 Sekunden oder 6 Sekunden wartet bis man in MO die gewünschte Stelle im Video sieht.
Ob es sich dafür lohnt, seine Videos vorher mit entsprechdem Zeitaufwand vom Original-Codec in DNxHD/ProRes umzukodieren, kann jeder nur für sich entscheiden.
Ich tue es nicht, denn es bringt keinen qualitativen Gewinn, denn das Bildmaterial kann dadurch nicht verbessert werden (wenn man Pech wird es sogar schlechter durch die "unnötige" Umkodierung).
Lediglich wenn man das Video-Material nacheinander in verschiedenen Editor-Programmen (für Color-Grading, Effekte, Schniit) bearbeiten will, kann es Sinn machen, das Material am Anfang in DNxHD/ProRes zu wandeln, um die Qualitätsverluste während der Bearbeitung zu minimieren.
Gruß
Stephan
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Re: "Editor friendly" Codecs
Hallo Stephan,
das klingt rundum schlüssig. Und zeigt mal wieder, dass nicht alles, was im Netz zu lesen ist, unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist.
Danke für die ausführliche Erklärung. Mein Weg, (wenn möglich) in CinemaDNG zu filmen, die Grundeinstellungen der Clips dort vorzunehmen und für das Feintuning in H.264/H.265 zu konvertieren, ist also nicht falsch. Geht halt nicht alles in MO.
Danke für die Mühe!
Andreas
das klingt rundum schlüssig. Und zeigt mal wieder, dass nicht alles, was im Netz zu lesen ist, unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist.
Danke für die ausführliche Erklärung. Mein Weg, (wenn möglich) in CinemaDNG zu filmen, die Grundeinstellungen der Clips dort vorzunehmen und für das Feintuning in H.264/H.265 zu konvertieren, ist also nicht falsch. Geht halt nicht alles in MO.
Danke für die Mühe!
Andreas
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