Aktuelles zum Thema 4k (UHD) Workflow Erfahrung

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Oldie
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Aktuelles zum Thema 4k (UHD) Workflow Erfahrung

Beitrag von Oldie »

Die Erfahrungen waren schon mit respektablen Kosten und Zeit verbunden. Bezugnehmend auf meine erste Anfrage im Forum am 04.12.14 ist schon einige Zeit vergangen, wobei ich inzwischen so etwas wie ein Himmelfahrtskommando erlebte.

Das Ziel zum 4K-Erlebnis war, dass ich eine Grafikkarte mit min. einem Display Port (DP) 1.2 benötige, der 60p realisieren kann. Also kam die NVIDIA GeForce GTX 980 her. Die benötigt aber einen PCI 3.0-Bus, um die enormen Datenmengen von CPU zur GPU transferieren zu können. Also kam dazu noch eine HP Workstation Z420 mit 24 GB Speicher, die mit einer Xeon E5-1620 CPU, zwischenzeitlich unter W10, taktet. Ein 65“ TV Monitor, Panasonic AXW904, ist das edle TV-Wiedergabegerät, das wiederum auch einen Display Port 1.2 und HDMI 2.0 Eingänge hat. Aufgrund der hohen Datenmengen von der Grafikkarte zum TV-Monitor ist eine DP-Verbindung zu empfehlen und die sollte einen hohen Störstrahlungsschutz haben, wie z.B. die Qualität von Clicktronic.

Im Vergleich zu HDMI liefert der DP eine Auflösung von 4086 x 2560 mit einer Bandbreite von 17,28 GBit/s gegenüber 14,4 GBit/s bei HDMI 2.0. Der aktuelle DP 1.3 schafft schon 8K (7.680 × 4.320 Pixel) mit 25,92 GBit/s! Den Sound versorge ich über den Koax-Ausgang der Soundkarte zum Vorverstärker.

Nun habe ich mir 4k-Videomaterial mit einer Panasonic HC-X1000 erarbeitet und zwar an den Krka Wasserfällen und an den Plitzwitzer Seen. Eine Traumkulisse für den Videofilmer! 4K-Bildmaterial zu beschaffen bedarf wohl keiner großen Anstrengung, da jede Kamera über 12MP min. 3840 x 2160 Pixel liefert.

Mit m.objects 7.1 habe ich die Anfangssequenz meines ersten 4K-Clips mit Bildern erstellt. Nicht übertrieben, nenne ich es einen Quantensprung an Bildqualität, die mit Auflösung, Bilddetails, Kontrast und einem größeren Farbraum verblüfft. Auch bei einem Betrachtungsabstand von 2 Metern bei 65“ sind noch keine Bildpunkte sichtbar! Mit dem Einbauen von Video-Clips, die ich direkt von der Kamera in die Richter-Software integriert habe, gab es nun einige Herausforderungen. Bildwiederholfrequenz anpassen, Einstellungen an der Grafikkarten-Software, CPU-Treiberanpassung, Codecs testen, Updates und etwas experimentieren mit dem TV-Monitor, waren von Nöten, um einen optimalen Video-Ablauf zu erhalten.

m.objects bietet wertvolle Werkzeuge für die Video-Optimierung, so dass ich nicht über Adobe Premiere ausweichen musste. Nun wurde mein 13minütiger Clip mit den 4K-Videos bereichert. Im Wechsel mit gestochen scharfen und brillanten Bildern und den 4K-Clips, zieht es in meinen 4K-Seminaren die Betrachter in ihren Bann.

Die Grenzen der Leistung bemerke ich, wenn UHD-Videos in m.objects sich beim Ein- und Ausblenden überschneiden. Da beweist der Task-Manager, dass die CPU an den 100% Anschlag geht, das zum Ruckeln führt. Dazu muss man allerdings sagen, dass die Videos mit 60 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet wurden, was bei der Wiedergabe natürlich zu einer hohen Rechenlast führt. Eine Reduktion auf 30 fps führt zum weichen Überblenden und die CPU hat noch etwas Luft nach oben.

Ein einfaches, billiges HDMI Kabel von der Videokamera direkt zum Monitor führte bei 60p zum Abreissen des Datenstroms. Ein hochwertiges HDMI-Kabel von Clicktronic, mit reinen 2-fach geschirmten Kupferleitern, behoben das Problem. Auch HDMI- und DP-Kabel-Längen bis 15 Metern habe ich getestet, da meine Arbeitsstation im Abstand, Luftlinie von 10 Meter, zum Monitor steht. Günstige Kabel schaffen die Übertragung der Daten nicht, jedoch die anspruchsvollen Clicktronic-Kabel schaufeln die Daten zuverlässig zum Monitor.

Um die optimale Wiedergabequalität zu bewundern, sehe ich logischerweise Detailunterschiede zwischen „Real-Time“ - Wiedergabe direkt von der m.objects - Timeline über die Grafikkarte zum TV-Monitor und einem mp4 konvertierten Video. Dieser kann abgespeichert auf einer SD-Karte direkt über den TV-internen Media-Player aktiviert werden, jedoch beim genauen Hinschauen im Vergleich zum Original etwas ärmer an Qualität. Das Abspeichern der Show auf eine exe Datei ist eine optimale Alternative, um den Clip mit höchster Qualität technisch einfacher präsentieren zu können!

Beiläufig ist zu erwähnen, dass das Pixel von der Kamera oder einer Videokamera technisch nicht exakt mit einem Pixel des TV-Monitor zu vergleichen ist. Dies‘ liegt an der unterschiedlichen Definition eines Bildpunktes im Kamera- und TV-Gewerbe und zum anderen am Signalweg, den das Bild vom Kamerasensor zum Pixel auf dem TV-Gerät zurücklegen muss. Eine Erläuterung dazu, ist ein anderes umfangreiches Thema!

Abschließend möchte ich durch meine persönlichen Erfahrungen betonen, dass halbherzig, gestückelte Hardware leider zum Frust führt, dagegen eine 4K-geeignete GPU-Komposition mit entsprechender CPU und einem 3.0 PCI-Bus, Freude als Fotograf und als Videofilmer in einer neuen Dimension bereitet.

Keine andere Medienquelle liefert momentan reale, sinnvolle, nicht interpolierte UHD-Signale zum TV-Monitor. Nur der Fotograf oder der Videofilmer bzw. der m.objects-Präsenter profitieren momentan davon! Bis spätestens Weihnachten 2016 wird es wohl keine „nur“ HD TV Monitore (1920 x 1080) mehr auf dem Markt geben, da aktuell schon HD-Fernseher ein UHD-Panel aus Produktivitätsgründen eingebaut haben und standartmäßig interpolieren (upscalen).
Auf meiner Webseite unter http://www.sound-vision-service.de erfahren Sie unter „Seminare“ weitere Details zum Thema UHD (4k).

MfG Oldie
Zuletzt geändert von Oldie am 03.09.16, 17:38, insgesamt 2-mal geändert.
1Ernie
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Re: Meine 4k (UHD) Workflow Erfahrung ...

Beitrag von 1Ernie »

Hallo Oldy,
prima Erfahrungsbericht !

Ich habe fast gleiche "Erlebnisse" gehabt.
Ohne Displayport 1.2 und entsprechender Kabel geht sowieso gar nichts.

Insbesondere deine Aussage zu "halbherzig, gestückelter Hardware" dürfte auch Andere hier im Forum zu neuer Überlegung veranlassen.

Ich halte mich jetzt bei der Beschaffung neuer Geräte (neuen PC habe ich schon) aber etwas zurück, weil es bislang ja keine handlichen 4K-Camcorder mit 50/60p gibt und auch keine Beamer für Vortragsreferenten mit großen Leinwänden gibt. (nur Heimkino von Sony mit zu geringer Lichtstärke oder die neuen Canons für 35.000,- Euro)

Hatte vor einiger Zeit den Sony AX100, der aber nur 24/25p kann.
Den habe ich aber schnell zurück gegeben, weil die ansonsten sehr schöne Bild-Qualität bei Schwenks u. vorbeifahrenden Fahrradfahrern oder Autos wieder zum Teufel ist. Neigt zum Ruckeln.

Der neue Panasonic AG-DVX 200 / 60P, der es richtig kann, ist mir zu unhandlich.

Kannst du noch mal erläutern, was du mit dem Satz "wenn UHD-Videos in m.objects sich beim Ein- und Ausblenden überschneiden" sagen möchtest ?

Ich kenne in m.objects die Einstellungen bei Videos "Additiver u. überlappender Modus", die auch unterschiedliche Darstellungen in der Überblendung zeigen. Bei Videos habe ich mit "Überlappend" meistens die besseren Ergebnisse.

Ansonsten nochmal Gratulation zu deinem Bericht.

Regnerische Grüße

1Ernie
Oldie
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Re: Meine 4k (UHD) Workflow Erfahrung ...

Beitrag von Oldie »

Hallo Ernie,
danke für Dein Kompliment bezüglich meines Berichtes. Nun zu Deiner Frage "wenn UHD-Videos in m.objects sich beim Ein- und Ausblenden überschneiden" ? Damit meine ich, dass wenn Du zwei Videos z.B. auf Time-Line A und B legst und sie mit einer Überblendung programmierst, dann werden in diesem Moment zwei Videos bei der Überblendung von der CPU verarbeitet und das schafft die CPU in diesem kurzen Zeitraum mit meiner Hardware nicht. Ein Ruckeln ist die Folge! Dazu muss ich erwähnen, dass es zwei 60fps Videos sind in 4k! Abhilfe schafft eine Reduzierung der Videos auf 30 fps und das geht ja mit m.objects mit dem Befehl "Exportbereich". Also Du und ich müssen uns überlegen, wann ist eine Videoaufnahme mit 60 fps sinnvoll? Meine Profis die ich kenne arbeiten für ihren Workflow immer mit 25 fps und das noch in HD.
1Ernie
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Re: Meine 4k (UHD) Workflow Erfahrung ...

Beitrag von 1Ernie »

Hallo Oldie,

könntest du die Überblendung der 4 K mit 60p Videos nochmal im "Additiven u. überlappender Modus" testen ?
Um eventuell mal die Unterschiede zu sehen.

Nach meinen Erfahrungen zeigen sich da auch bei normalen Full HD Videos recht große Unterschiede.
Einfach mal rum experimentieren.

Das müßte doch mit dem Teufel zu gehen, wenn das mit aktueller Technik in einem neuen PC. (Prozessor, Grafikkarte u. SSD ! nicht geht)
Denke da so an die Preisklasse 2 - 3.000,- Euro, also kein zusammengestückelter Kram.
Dazu gehört natürlich noch das Kabel, wie du schon schreibst.

Letztendlich muß es natürlich auch der Beamer können. Was bei den neuen Sonys kein Problem sein dürfte. Die Sonys (Heimkino) haben nur ihre Schwäche in der mangelhaften Lichtstärke.

Mit 25 fps und HD habe ich erst gar nicht angefangen. Bei mir hat sich von Anfang an 16 : 10 mit 1.920 x 1.200 und 50p bewährt.

Habe 2 Beamer = Panasonic PT-DZ 570 und Canon XEED 6.000, beide ohne Probleme mit 50p.

Probier doch bitte nochmal die Überblendung im additiven u. überlappender Modus aus, ob da nicht doch Unterschiede bzw. Verbesserungen möglich sind.

Gruß
Ernie
Oldie
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Re: Meine 4k (UHD) Workflow Erfahrung ...

Beitrag von Oldie »

Hallo Ernie,

schon im Normalmodus, wenn ein 4k Video mit 60p abgespielt wird, ist die CPU mit 80% belastet. Habe etwas experimentiert jedoch in Deinen vorgeschlagenen Moden ändert sich nichts. Also konvertieren auf 30 fps ist momentan die Lösung.

Zum Thema 4k Beamer war ich bei einer Präsentation in einer großen Halle mit einer 12 Meter breiten Leinwand. Darauf wurden mit einem HD- und parallel mit einem UHD-Beamer Bilder auf 6 Meter Breite projiziert. Man erkannte in ca. 5 Meter Entfernung bei HD leichte Pixel dagegen bei UHD erst bei 2 Metern. Nun fragt man sich, wer sitzt schon 2 Meter entfernt vor einer 6 m breiten Leinwand. Da würde der Kopf ganz schön in Bewegung sein bei einem Vortrag. Zum Schluss noch eine Genickstarre! Das bedeutet nach bisherigem Stand bringt 4k nur auf einem TV Monitor die enorme Schärfe sowie den vergrößerten Farbraum, jedoch bei 4k Beamer-Großbildprojektionen finde ich noch keinen Anreiz dazu, da auch der Beamer mit seinem Farbraum immer noch stark gegenüber dem TV-Monitor eingeschränkt ist.

MfG Oldie
1Ernie
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Re: Meine 4k (UHD) Workflow Erfahrung ...

Beitrag von 1Ernie »

Hallo Oldie,

vielen Dank.

Denke das die Zukunft trotz allem bei 4K liegt, im Gegensatz zu 3D, welches zumindest für Vortragsreferenten so gut wie tot ist.
Entsprechend aktuelle Beamer decken auch den sRGB-Farbraum komplett ab, manche auch darüber hinaus.

Und, allein der Gedanke, als einer der ersten eine komplette Show mit 4K/60p Videos zu zeigen, das hat schon was.

Ich hatte ja wie gesagt den Sony AX100 Camcorder, der bei 4K aber nur 24/25p kann.
Die Bildschärfe, Farben, Brillianz usw. sind da schon erheblich besser als Full HD, auch weiter von der Leinwand entfernt.

Aber, vorbeifahrende Auto usw. zittern, der Sony ging deswegen zurück.

Eventuell könnte ja Herr Richter noch etwas dazu sagen, warum 4K und 60p Videos in m.objects nicht richtig rund laufen.
(mit aktuellster Hardware ?)

Gruß
1Ernie
Oldie
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Re: Meine 4k (UHD) Workflow Erfahrung ...

Beitrag von Oldie »

Hallo Ernie,
stimme Dir absolut zu, dass die Zukunft in 4k liegt, deshalb brauchen wir ja Pioniere, wie es in der Vergangenheit mit technischen Entwicklungen auch war. Alles braucht seine Zeit und seine Entwicklung und das macht ja auch Spass. Lieber auf neuen Wegen zu stolpern als in den alten Bahnen auf der Stelle zu treten. Wenn wir das 4k mit 60 fps in den Griff bekommen, dann kommt die Herausforderung der 4K Videoaufnahmen. Ohne Stativ läuft da gar nichts mehr auch ein Steaty Shot ist momentan bei 60p nicht möglich. Also dran bleiben und Spass haben.
MfG Oldie
Oldie
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Re: Meine 4k (UHD) Workflow Erfahrung ...

Beitrag von Oldie »

Hallo ...
Nun sind wieder ein paar Monate vergangen und auf dem Markt hat sich bezüglich 4K/UHD wieder einiges getan. Wer will kann meinen aktuellen Video-Clip ansehen. Er geht ca. 10 Min. und zeigt die aktuelle Möglichkeiten für den Foto- und Videografen sowie weitere Anwendungen. http://www.sound-vision-service.de/4k-u ... deografen/ oder direkt über YouTube mit besserer Qualität:
https://www.youtube.com/watch?v=NJ-pci2M8Kg

Besonders freue ich mich auf die Version 7.5 worin einige Verbesserungen angekündigt sind, die den 4k Workflow optimieren.
Danke schon mal im Voraus an Herrn Richter, der Anregungen mit seinem Engagement akribisch umsetzt.
Grüße von Oldie
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