Bildformat 16:9 oder "alt"

Plattform für technische und gestalterische Fragen und Antworten zu m.objects, der Hersteller beteiligt sich gerne...
Antworten
Bodo Herrmann
Beiträge: 6
Registriert: 03.03.08, 12:59
Wohnort: Ampfing (84539)

Bildformat 16:9 oder "alt"

Beitrag von Bodo Herrmann »

Momentan beginne ich intensiver mit m-objects und großen Bildmengen zu arbeiten. Da muss ich mir über einige Dinge Klarheit verschaffen.

Kameras erzeugen ein Bildformat 3:2, welches ich auch häufig bei der Aufnahme bewußt gestalterisch nutze. Beim Kauf eines Beamers und auch der Umsetzung der Bilder auf dem Beamer taucht immer wieder die Formatfrage 16:9 oder 4:3 auf.

1. Gibt es sachliche Kriterien für die Wahl eines der Formate? Welche?

2. Nach meinem Verständnis vom Workflow muss ich in einer Vorverarbeitung die Bilder auf 16:9 durch Ausschnittswahl vorbereiten. Ich muss mich also für eine Formatvariante entscheiden und Bildteile abschneiden.

3. Ich arbeite häufig mit mehreren Bildfenstern. Eine Verzerrung der Bilder möchte ich nicht zulassen. Damit ist die Definition des Bildfensters abhängig von meiner Formatwahl. Kann man das intelligent gestalten, so dass ohne Neuprogrammierung aller betroffenen Lichtkurven ein Formatwechsel möglich ist?

4. Neben der Präsentation über eine .exe möchte ich auch Video-DVDs erstellen können. Heute und morgen mit Blue Ray. Welchen Einfluß hat das auf meine Freiheit in der Formatwahl.

Bitte helft mir mit Eurer Erfahrung, aus meinen Fehlern nicht lernen zu müssen. Das ist bei der Menge des Bildmaterials aus Australien durchaus wichtig. Danke.

Viele Grüße
Bodo
Wolftaube
Beiträge: 165
Registriert: 19.03.07, 22:39
Wohnort: Chiemgau

Beitrag von Wolftaube »

Hallo Bodo

ich hab mich für das 16:9-Format entschieden. Anfangs fand ich das ganz schön breit, aber mittlerweile würd ich sogar noch mehr Panorama bevorzugen. Weil aber 16:9 mittlerweile zum Consumer-Standard geworden ist (nahezu alle modernen Fernseher und Heimkinobeamer haben dieses Format) deshalb mache ich meine Shows in 16:9.
Ich beschneide meine 3:2 Bilder allerdings nicht vorher. Ich mach das direkt in mobjects. Einfach ein Zoomelement auf das Bild ziehen; mind. 119% Zoomfaktor einstellen und den Zoommittelpunkt auf der Leinwand so verschieben, dass der Bildausschnitt stimmt. Mit dieser Vorgehensweise kann man nachträglich ganz leicht und schnell einen Bildausschnitt nochmal korrigieren. Es kommt natürlich trotzdem ab und zu vor, dass ein Bild dadurch unbrauchbar wird (dann versuche ich das Bild mit Photoshop partiell zu stauchen). Aber diese Problematik entsteht immer, wenn man das Format wechselt.
Wenn du aber das Leinwandformat nachträglich ändern willst, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als die Zoomelemente anzupassen.
Es ist aber von Vorteil, wenn du die Show zuerst in 16:9 erstellt hast:
Um ein 3:2 Bild in 16:9 darzustellen, mußt du etwa 119% Zoom einstellen, um auf 4:3 zu kommen brauchst du etwa 113%. Das heißt wenn du von 16:9 auf 4:3 wechselst sind die Bilder bereits stärker gezoomt als für 4:3 nötig ist, deshalb hast du zunächst keine schwarzen Balken. Evtl. muss das eine oder andere Bild vom Zoomfaktor oder Bildausschnitt korrigiert werden, aber du mußt nicht unbedingt alle Bilder anpassen.

Gruß Wolfgang
Dirk Rosenthal
Beiträge: 1491
Registriert: 23.06.02, 23:22
Wohnort: Siegerland

Beitrag von Dirk Rosenthal »

Hallo Bodo,

auch ich habe mich für das 16:9 Format entschieden, dazu
es gibt noch eine weitere Lösung:
Statt auf jedes Bild ein Zoomobjekt mit 119% zu legen kann man in den Leinwandeigenschaften Global den Bildausschnitt um 119% erhöhen.

Falls dann das eine o. andere Bild im Ausschnitt verschoben werden muß, so kann man das per Bildfeld- o. auch Zoomobjekt nachträglich immer noch bewerkstelligen.

Möchte man aber auf jeden Fall das volle Bild ohne Beschnitt im 3:2 Format erhalten dann gibt es zwar schwarze Ränder links u. rechts, mich selbst stört es nicht und ich mache das mitunter auch so.

Bei 4:3 Fernsehsendungen sind diese seitlichen Balken ja auch vorhanden und auf 16:9 langgezogene Sendungen mag ich persönlich nicht.

Im Heimkinobereich, sei es Flachbildfernseher o. Beamer sowie bei Blu Ray, ist das 16:9 Format sowieso obligatorisch deswegen ist man bei der 16:9 Leinwandgröße auf der sicheren Seite und auch darum habe ich mich für dieses Format entschieden.
Bleibt gesund

Schöne Grüße
Dirk
DiVision871-YouTube-
Bodo Herrmann
Beiträge: 6
Registriert: 03.03.08, 12:59
Wohnort: Ampfing (84539)

Meine Entscheidung: Kein Formatwandel

Beitrag von Bodo Herrmann »

Hallo Dirk,

danke für Deine Ausführungen. Ich habe mich nach langen Versuchen an vielen Bildern dafür entschieden, meine Bilder im Orginal Seitenverhältnis 3:2 zu präsentieren. Die Consumer Industrie mag entscheiden, wo meine Präsenstationen schwarze Balken bekommen. Für mich ist der Bildinhalt entscheidend, nicht der gerade akteulle Techniktrend.

Da ich mit diversen Objektiven und Brennweiten von 10 mm bis 1600 mm arbeite und meine Bilder - wenn es nicht zu hektisch zugeht - immer in der Kamera möglichst ausgewogen gestalte, sind die Bildflächen hinterher auch zur ausgewogenen Darstellung nötig.

Die Bilder haben mehr als ausreichend Pixel um einen Beamer auch bei 16:9 Format ohne Qualitätsverlust zu bedienen. Bei einer generellen statischen Zoomeinstellung von 113% zeigen erstaunlich viele Bilder bereits Qualitätsverluste. Ich kann noch nicht nachvollziehen, was da in m-objects passiert. Es tritt auch nicht auf, wenn ich die Bilder im CS3 auf ein 16:9 Format vorbereite.

Panoramabilder nutze ich auch bis zum Format 3:1. Dazu eignen sich vom Bildinhalt ca. 2% meiner Aufnahmen. Die bereite ich in CS3 auf und stelle sie in ein entsprechendes Fenster in m-objects. Auch das geht noch ohne Qualitätsverluste.

Die elektronische Präsentation ist ja zum Glück nur eine Form der Darstellung. Sonst würden wir wahrscheinlich demnächst alle mit 16:9 Kameras rumlaufen. Aber vieleicht kommt das ja auch noch, die ersten Video Kameras habe ich schon gesichtet. Dann ist die Bearbeitungskette mit 16:9 wieder konsistent.

Viele Grüße
Bodo.
Antworten