Tonqualität beim Videoexport

[Karsten P]

Hallo zusammen,

ich habe aktuell folgendes Problem festgestellt:

Beim Videoexport hat das erzeugte Video eine etwas schlechtere Tonqualität als der Originalton. Hörbar wird dies durch ein blechernes Zischeln mit relativ hoher Frequenz, welches sich stellenweise in den Ton mischt. Bei der Analyse mit z.B. Mediainfo fällt auch auf, dass der Audiostream des exportierten Videos mit 161 kbit/s eine etwas niedrigere Rate hat als der O-Ton (bzw. das zuvor extrahierte .mp3) mit 194 kbit/s. Dies scheint in weiten Grenzen unabhängig zu sein von der eingestellten Videoqualität/-auflösung/-framerate.
Weiss jemand, woran das liegen kann, und ob und wie es ggf. möglich ist, die Qualität des Audiostreams beim Videoexport zu beeinflussen?

Danke im Voraus für gute Tips,

Karsten

[Dirk Rosenthal]

Hallo Karsten,
vielleicht hilft es wenn das verwendete Audiomaterial auf der Timeline eine möglichst hohe Qualität hat, vielleicht sogar wav.
So sind evtl. die Verluste, die beim erstellen des Videos entstehen, geringer da hier das Quellmaterial von höherer Qualität ist.

[Karsten P]

Hallo Dirk,

danke für die Antwort - hat etwas gedauert, bis ich es probieren konnte, es hat aber leider nicht geholfen. Auch wenn ich (z.B. bei Material aus der Gopro) den mit aufgenommenen .wav-Ton verwende, ist das Ergebnis nach dem Videoexport das Gleiche: stellenweise hochfrequentes Zirpen, Zischeln oder ein blechern-übersteuert klingender (Musik)ton. Ob man es (störend) wahrnimmt, hängt vom Ausgangsmaterial ab, deutlich aufgefallen ist es mir beim Wasserrauschen vom Wakeboard... wenn man dann erstmal genau hinhört, vernimmt man es aber auch bei z.B. Musik oder Ton aus anderen Quellen - kurzum: ich habe das Problem (jetzt) IMMER.

Herr Richter hatte noch vorgeschlagen, in der Mixerkonfiguration die Vorzugsfrequenz auf 48 kHz statt 44 kHz zu stellen. Das hat aber auch keine Abhilfe gebracht.

Wäre schön, wenn noch jemand Rat wüsste... gibt es wirklich sonst keine Möglichkeit, die Tonqualität beim Videoexport zu beeinflussen?

[mk-will]

Hallo, Karsten,

tritt das Problem mit verschiedenen exportierten Shows auf?
Tritt das Problem auf, wenn die Show von der Timeline aus MO abgespielt wird?
Tritt das Problem auf, wenn ein plaziertes Video (GoPro, Wakeboard) direkt in einem VideoPlayer abgespielt wird?

Zirpen, Zischeln oder ein blechern-übersteuert klingender Ton:
Hast Du in MO irgendeine Art von Audio-Bearbeitung vorgenommen?
Dynamik-Anpassung, Normalisiert oder ähnliches?

Gruß
Stephan

[Karsten P]

Hallo Stefan,

ich schätze ja immer wieder deine strukturierte Herangehensweise an solche Probleme :-)...

ad 1: Ja, wenn man genau hinhört, tritt es (bei mir) bei allen Videoexporten aus MObjects auf, unabhängig vom verwendeten Tonmaterial. Ich hatte mich vor einigen Jahren schon einmal über etwas blechern klingenden Musikton eines mp3-Files aus Youtube gewundert. jetzt bei dem Wassergeräusch aus der Gopro ist es jedoch besonders deutlich.

ad 2/3: der Reihe des Workflows nach beschrieben: 1. Gopro-Originalvideo auf die Timeline gezogen, abgespielt:--> sauberer Ton. 2. Videoton auf Tonspur separiert, Ton im Videoclip stummgeschaltet: --> sauberer Ton. 3. Video aus MObjects exportiert (entweder mit Exportbereich oder als Markierter Bereich): --> zischelnder Ton. Und zwar (ad 3) egal, ob ich das Video in irgendeinem Player abspiele oder - wieder auf die Timeline gezogen - aus MObjects heraus.

Die Tonverschlechterung tritt NICHT auf, wenn ich ein Video mit einem Konverter (z.B. AnyVideoConverter, der soweit ich weiss ebenso wie MObjects auf ffmpeg basiert (???) konvertiere, egal welchen Codec (AAC oder MP3) ich dort zur Ausgabe wähle.

Der Ton wird in MObjects von mir nicht nachverarbeitet (blaue, jungfräuliche Tonkurve).

Gruß,
Karsten

[mk-will]

Hallo, Karsten,

Danke. :-))

Bei 3) dachte ich dran, daß das GoPro-Video direkt in einem Player gespielt wird, um zu prüfen, ob das Problem bereits im Original-Video angelegt ist.
Aber da die Wiedergabe in MO keine Probleme offenbart ...
Ich steh' hier erstmal auf'm Schlauch.

Besteht die Möglichkeit, das Original-GoPro-Video und das Export-Video zu Testzwecken zu bekommen?
Und falls ja, kannst Du eine Problem-Stelle (min:sek) benennen?

Gruß
Stephan

[Karsten P]

Hallo Stefan,

danke, dass du dir das mal anschauen magst...

Ich schicke dir eine Mail!

Beste Grüße,
Karsten

[m.objects]

Hallo Karsten P,
wir haben uns ja bereits telefonisch zu der Frage ausgetauscht, und ich hatte noch eine Anregung geäußert:
Schalten Sie die Wiedergabe des Tons innerhalb von m.objects bitte einmal auf 48kHz um. Klingt die Wiedergabe der Show aus der Timeline (also nicht die des gerenderten Videos) dann noch immer einwandfrei? Wie verhält es sich mit einem danach neu exportierten Video?

Vielen Dank für eine kurze Rückmeldung,
Steffen Richter

[Karsten P]

Hallo Herr Richter,

habe ich probiert, in folgender Reihenfolge: Video auf die Timeline eingefügt, Ausgabefrequenz unter der Treiberzuordnung auf 48 kHz gestellt, Ton separiert, abgespielt --> Gute Tonqualität

Video exportiert, exportiertes Video auf die Timeline gezogen, Ton wieder separiert --> metallisch zirpende Tonqualität, egal ob man den File aus mobjects abspielt oder in einem Player.

Zwischenzeitlich hat Stefan mir noch geholfen: Wir haben inzwischen herausgefunden, dass die verschlechterte Tonqualität auch in den Soundfile "eingebaut" wird, wenn er den Videoexport auf seiner Hardware mobjects durchführt. Die "Hörbarkeit" hängt allerdings stark von der verwendeten Hardware ab - sehr störend auf meinem Notebook, weniger störend, aber hörbar auf z.B. meinem Fernseher (wobei man es dann nur hört, wenn man weiß, worauf man achten muss), nicht hörbar für Stefan auf verschiedenen Rechnern.
Ich habe eben noch einen Toneffekt in mobjects generiert, der es besonders gut hörbar macht: Equalizer so einstellen, dass alles ausser dem Frequenzbereich zwischen ca. 4000 und 8000 Herz unterdrückt wird und dieser Bereich maximal angehoben wird. Dann hört man fast nur noch das metallische Zirpen, um das es geht.

[Karsten P]

Noch ein kleiner Nachtrag: ich habe inzwischen mal "objektiviert", was mit dem Ton an den defekten Stellen los ist und dazu die Spektren des Tons analysiert. Da, wo das hochfrequente Fiepsen und Zirpen hörbar ist, weist der Ton tatsächlich komplette, schmale Ausfälle in den hochfrequenten Anteilen des Spektrums auf. Im O-Ton findet sich an diesen Stellen ein natürliches, kontinuierliches Spektrum mit gegen 20 kHz hin abfallendem Pegel.
Der Höreindruck ist dadurch m.E. nach gut erklärt: Durch das Fehlen von (Zwischen)Frequenzen werden die sehr hohen Frequenzen, die (auch) zum O-Ton gehören, störend separat von diesem wahrgenommen.

Ich bin gespannt, ob es eine technische Erklärung dafür gibt, wie es beim Tonexport dazu kommen kann!

Schönes Wochenende allenthalben,

Karsten

[m.objects]

Hallo Karsten P,

wenn Sie während des laufenden Videoexports einmal das Zielverzeichnis des Videos öffnen, finden Sie dort eine unkomprimierte Tondatei gleichen Namens. Diese wird nach abgeschlossenem Export gelöscht, Sie können sie aber während des laufenden Exports kopieren, um sie dann in Ruhe analysieren zu können. Können Sie die Artefakte auch darin bereits hören, oder ist diese - bei beiden Ausgabefrequenzen 44.1kHz oder 48kHz gleichermaßen - noch einwandfrei?

Mit freundlichem Gruß
Steffen Richter

[Karsten P]

Moin Herr Richter,

ich habe das gerade einmal probiert:

Der unkomprimierte Ton, der während des Exports im AU-Format emtsteht, enthält die Störungen NICHT, weder bei 44.1 noch bei 48 kHz.

Damit ist die Rettung zumindest in Sicht, so hoffe ich?

Beste Grüße
Karsten

[m.objects]

Hallo Karsten P,

für das kurzfristig erscheinende Update m.objects X Build 2527 habe ich eine Änderung implementiert, welche die von Ihnen bemängelten Audio-Artefakte eliminieren soll. Ich bin dann nach Verfügbarkeit dieser Version auf Ihr Feedback dazu gespannt.

Mit freundlichem Gruß
Steffen Richter

[Karsten P]

Hallo Herr Richter,

leider besteht der Fehler auch in Build 2527 unverändert. Ich habe Ihnen eine Mail mit Tonsamples geschickt, die hoffentlich dazu beitragen, den Fehler weiter einzugrenzen.

Mit freundlichen Grüßen,

Karsten P