Ansteuerung von Dia-Projektoren

[Michael in Hamm]

Wertes Publikum,

ich benötige einmal Unterstützung bei der Inbetriebnahme von Technik aus der Steinzeit: In meinem Keller schlummern noch einige alte Diashows, die viel zu selten angeschaut werden, obwohl die Projektoren fest installiert sind.

Mit etwas Suchen hier im Forum konnte ich meine Erinnerung auffrischen und die entsprechenden Treiber in der Show auswählen und den Spuren zuordnen.
Ich besitze den entsprechenden Adapter Aten UC-232A, der auf der Homepage von m.objects angeboten wird, um vom USB-Anschluß auf die alte RS-232-Schnittstelle zu kommen.
Allerdings kommt trotzdem keine Verbindung zu dem Stuergerät (Stumpfl SD202-Memory) zu Stande.
Zunächst gab es die Fehlermeldung, das der gewählte Port belegt ist und vielleicht von einer anderen Anwendung genutz wird.
Bei Port 6 gab es diese Meldung dann nicht, die Software sucht nach dem Steuergerät, findet es aber nicht.
Die Kontrollleuchte an dem Adapter hatte einmal kurz geblinkt, seitdem ist sie stumm.

Wer kann mir hier weiter helfen?

Viele Grüße und schon enmal: DANKE
Michael

[AB-AndreasBeck]

Welches Betriebssystem auf dem Rechner?

Ich hatte letztes Jahr dasselbe Problem. Als Grund hat sich herausgestellt: Der ATEN UC-232 funktioniert nur bis einschließlich Win XP (auch wenn in Ebay- und Amazon-Angeboten oft etwas anderes steht!) - ich hatte aber zwischenzeitlich Win 7. Die Ursache wurde dadurch verschleiert, dass manche Befehle tatsächlich übermittelt werden, aber halt nicht alle.

Schließlich auf Verdacht ersetzt durch

DIGITUS USB to Serial Adapter DA-70156

und alles lief wie früher. Es funktionieren vermutlich auch andere, neuere Adapter.

Viel Erfolg!

Andreas

[AB-AndreasBeck]

Nachtrag:

Ich sehe gerade, dass im Shop auf mobjects.com ein Adapter angeboten wird. Er ähnelt sehr dem "alten" ATEN UC-232 und ist möglicherweise identisch. Es ist ja sicher davon auszugehen, dass da nichts verkauft wird, das auf aktuellen Betriebssystemen nicht funktioniert. Vielleicht gibt es ja inzwischen neue Treiber... Bei mir ist es jedenfalls so, dass mein UC-232 auch nach Treiberupdate Anfang 2019 nur auf meinem alten XP-Rechner eingesetzt werden kann. Vielleicht einfach mal anrufen..

[Michael in Hamm]

Hallo Andreas,

danke für Deine Hinweise. Das wäre eine mögliche Erklärung.
Ich habe Windows 10, hatte aber den aktuellen Treiber v1.0.084 von Mai 2019 von der Homepage geladen.
Allerdings glaube ich, dass auf meinem vorigen Laptop auch bereits Windows 7 installiert war. Und auf dem hat es noch funktioniert.

Warten wir einmal die Antwort von m.objects.
Ich poste hier das Ergebnis.

Viele Grüße
MIchael

[m.objects]

Ältere Aten UC232-A (etwa vor 2015) sind hardwareseitig leider noch nicht zu Windows 10 kompatibel.
Es ist etwas unglücklich, dass der Hersteller mit der Revision der Hardware nicht auch die Produktbezeichnung geändert hat.
Zweifelsfrei erkennen, ob der Adapter richtig eingebunden ist und welche COM-Nummer ihm zugewiesen wurde, kann man im Windows Gerätemanager im Zweig "Anschlüsse".

Mit freundlichem Gruß
Steffen Richter

[AB-AndreasBeck]

Hallo Steffen,

wir hatten damals ja ein längeres Gespräch über das Problem. Bei den älteren Adaptern ist es leider (zumindest manchmal - ich kann nur von meinem eigenen Fall sprechen) nicht im Gerätemanager ersichtlich, dass der Adapter inkompatibel ist.

Falls also (ggf. nach Treiberupdate) der korrekte Gerätename ohne gelbes Ausrufezeichen zu sehen ist, und die angeschlossenen Geräte trotzdem nicht oder falsch reagieren, bleibt nur 1. sicherheitshalber ein anderes V24-Kabel testen und dann 2. ein Versuch mit einem neuen Adapter. Ist ja nicht so teuer.

Grüßle

Andreas

[Michael in Hamm]

Guten Morgen,

so, der Adapter kam der Schnelle halber vom bösen A, die erforderliche Dokumentation der Vollständigkeit halber von Herrn Schuster und mittlerweile hat die Familie die reproduzierte Show von 1996 genossen. Die Geräusche der regelmäßige Diawechsel erzeugen schon einen Eindruck von Nostalgie.

Dank an alle für die Unterstützung.

Herausfordernd war zum einen die Musik, die von einer Casette abgespielt wurde. Doch zum Glück hatte ich der Dokumentation der alten Show noch festgehalten, welche Titel in welcher Reihenfolge gespielt wurden.
Da die gut 550 Dias magazinweise gescannt wurden, musste ich die auch magazinweise auf den beiden Spuren ablegen. M.objects wollte die Bilder immer auf beide Spuren verteilen. Das Ablegen der Bilder im Magazineditor brachte dann die Lösung.

Viele Grüße aus Hamm
Michael

[Bernhard]

Hallo Michael,
deine Versuche, eine alte Schau mit Dias "wiederzubeleben", hat mich auch interessiert :-)
Da einerseits von Diascans die Rede ist, andererseits aber von Diawechselgeräuschen, nehme ich an, dass du die Scans nur als Orientierung für dich auf der Timeline platziert hast. Ebensowie der Ton. So dass dann letzten Endes nur die Steuerbefehle aus m.objects an die Projektoren gingen. Richtig?
Ich habe auch vor Jahren daran gedacht, eine alte Schau mit dem noch vorhandenen RolleiTwin digital P zu reaktivieren. Leider musste ich feststellen, dass mein Cassettengerät, der Fostex X-28, zwar noch abspielen kann, aber kein schneller Vor- und Rücklauf mehr geht. Da sind offenbar die Gummiriemen versprödet oder gar gerissen :-(. Zum Glück hatte ich die Abspielkasette zuvor schon mal digital aufgezeichnet und diesen Ton auf die Timeline gelegt. Zusammen mit meinen neuen Diascans (mit der Kamera sorgfältig reproduziert und in LR / PSE nachbeabeitet) sowie meinem alten Programmierprotokoll (aus Rollei DiaEdit) machte ich mich ans Werk. Aber schon bald musste ich feststellen, dass die alten Diastand- und auch Überblendzeiten von damals nicht mehr zeitgemäß sind, so dass ich mein Vorhaben auf Eis legte - nicht zuletzt auch aus Zeitmangel. Ob ich heute noch ein geduldiges Publikum finden werde? Ich weiß nicht recht :-(.

Beste Grüße
Bernhard

[AB-AndreasBeck]

Naja, jetzt wird's ein bisschen Off-Topic.

Aber wie viele Diskussionen äußerst emotionaler Art hatte ich schon zum Thema "zu lange Standzeiten". Erstaunlicherweise (soweit erkennbar) nur mit anderen Fotografen: "Schauen Sie mal auf meine Website - da sehen Sie, wie man heute eine digitale Diaschau programmiert..." Super!
Ob die "normalen" Zuschauer sich nur nicht trauen, Kritik zu üben?
Jedenfalls betone ich zu Beginn jeder Vorstellung, dass eine Diaschau (digital oder analog) keine Schmalspurversion eines Films bzw. Videos ist, sondern das auf der Leinwand stehende Bild dem Zuschauer die Möglichkeit gibt, über den Zeitpunkt der Aufnahme und den Rahmen der Abbildung hinaus zu sehen. So bewegt sich die Phantasie mehr als wenn man einem vorgegebenen Bewegungsablauf auf der Leinwand folgen muss.

Das Publikum scheint das zu honorieren. Man muss es heute nur sanft darauf hinweisen. Und natürlich darf man nicht übertreiben.

Andreas

[Michael in Hamm]

Guten Morgen,
eine interessante Diskussion, mit der ich gar nicht damit gerechnet hatte.

Kurz zur Klarstellung, was alter und neuer Stand der Show war:
ALTER Stand:
Show auf PC mit Stumpfl Software erstellt und auf Speicherkarte übertragen
Musik wurde von CD in den gewünschten Abschnitten auf eine Kassette kopiert
Vortrag am Steuergerät gestartet, Befehle kommen von der Speicherkarte
Musik kommt von Kassette, Abspielgerät gesteuert über Steuergerät / Speicherkarte
NEUER Stand:
Show auf PC mit m.objects erstellt. Eingescannte Dias unterstützten die Programmierung der Show.
Musik wurde von CD neu zusammengestellt und dem Rhythmus der Show angepaßt.
Vortrag wird vom Laptop abgespielt, m.objects gibt die Befehle ans Steuergerät.
Musik wird aus mobjects gespielt.

Die Show ist von 1996. Damals habe ich anders fotografiert und heutige digitale Shows produziere ich auch deutlich dynamischer !
Etliche Bilder würde ich heute aus der SHow nehmen. Die Reiseroute war ein Folienschreiber-Strich auf einer Karte, die auch abfotografiert hatte.
Es war aber nicht meine Absicht, aus der alten Show eine moderne Show zu machen.
So habe ich bewußt die Überblendzeiten (3s) und die Standzeiten (4s) lang gehalten und war angenehm überrascht, wie diese Überblendungen wirken, da die Helligkeit in den 3s nicht kontinuierlich heller / dunkler wird, sondern durch die Verzögerung der Lampe sehr ungewohnt wirkt.
Auch sind die Bilder niemals so richtig scharf, wegen der Lage der Bilder im Projekter. Alle 50 Bilder mussten die Magazine gewechselt werden. Es ist nicht nur für das Publikum, auch für den Vorführer ein anderes Erlebnis !
Hinzu kommt, dass ich den Luxus genieße, Dias im Keller in einem eigenen Raum zeigen zu können.

Meinem Publikum (Familie, Freunde) hat es gefallen.
Es hat sich nicht über die Länge beschwert, was vielleicht mit daran lag, das die neue Show komplet mit Musik hinterlegt ist.
Ich habe noch zwei drei Shows dieser Art, die ich nun ebenfalls übertragen werde.

Man kann eine alte Show mit Diaprojektoren niemals mit einer modernen Diashow vergleichen.
Niemand käme auf die Idee, einen Sportwagen aus 2020 mit einem aus 1990 oder gar 1950 zu vergleichen.
Bleibt nur das Risiko, dass die Hardware durchhält: Projektoren, Steuergerät, Originaldias.

Ich halte - als Beispiel einer modernen Produktion - ein 65 minütige Show über eine dreiwöchige Rundreise durch Island für zumutbar.
Auch ich versuche mein Publikum (siehe oben) zu einer gewissen Ruhe anzuhalten, Vergleiche mit der eigenen Reise auf später zu verschieben und stattdessen die Bilder mit der Musik aufzunehmen und zu genießen.

Es stimmt, gehört nicht mehr zum eigentlichen Thema, aber trotzdem ein interessanter Austausch.

Viele Grüße
Michael

[Bernhard]

Hallo Michael, hallo Andreas,

freut mich sehr, dass ihr meinen kurzen Erfahrungsbericht nicht als Störung, sondern als Diskussionsobjekt akzeptiert habt. Auf keinen Fall wollte ich damit unser geliebtes Medium "anolage Diaschau" schlecht reden, sondern einfach zu bedenken geben, dass sich die Sehgewohnheiten etwas verschoben haben. Wohl dem, der ein Publikum hat , das dieses zu schätzen weiß. Vielleicht sollte ich es einfach mal wieder versuchen ;-)

Beste Grüße
Bernhard