NVidia GeForce GTX960M - Intel HD530 - Optimus

[Wolfgang]

Hallo zusammen,

nach 6 Jahren m.objects-Nutzung (aktuell m.objects v7.5.2370 Live) mit meinem derzeitigen Notebook (Sony Vaio VGN-FW54M mit Intel Core 2 Duo P7450 und ATI Mobility Radeon HD 4650, 8 GB RAM, Win7/64 Pro) hatte ich mich entschlossen, meine Hardware endlich zu erneuern (SSD, USB3, Thunderbolt usw.). Dabei bin ich den Hardware-Empfehlungen für m.objects v7.5 gefolgt und bei einem Acer Aspire Nitro VN7-592G-7245 gelandet (i7-6700HQ, GeForce GTX960M mit 4 GB DDR5, 16 GB RAM, Win10). Leider ist das Ergebnis ernüchternd. Zwar laufen HD-Videos jetzt ruckelfrei, jedoch sind z.B. beim Abschwenken von Panoramen deutlich mehr und auch signifikant stärkere Ruckler zu verzeichnen als mit der alten Radeon-Grafik! Alle Optionen unter „Leinwandeinstellungen“ >> „Bildrate (fps)“ brachten keine Verbesserung, ebensowenig die empfohlene Einstellung "Maximale Leistung bevorzugen" (statt "Adaptiv") in der "NVidia Systemsteuerung" unter "3D-Einstellungen" (Herr Richter vom 07.08.14).

Nach Recherchen u.a. auch in diesem Forum liegt die Vermutung nahe, dass das Problem im Zusammenhang mit der internen Grafik Intel HD 530 (Stichwort Optimus) steht. Im Forum findet man eine ganze Reihe Beiträge zum Thema NVidia/Optimus, die meisten allerdings schon einige Jahre alt. Daher meine Frage an die Community bzw. auch an Herrn Richter: Gibt es aktuell eine Lösung für dieses Problem – oder war der Rechner ein Fehlkauf??

Ich hoffe, Ihr könnt mein Gewissen beruhigen …

Danke und beste Grüße aus Dresden,
Wolfgang

[manni]

Hallo Wolfgang,

ich habe exakt das gleiche Problem (aktuell auch Version v7.5.2370) mit GeForce GTX970M. Es kommen Ruckler und auch andere leichte Störungen beim Abschwenken von Panoramen vor. Auch bei mir laufen HD Videos einwandfrei.

Ich habe alles versucht. Ruckler und Störungen verschwinden wenn ich unter "Leinwandeinstellungen" "immer möglichst hoch" einstelle. Bildraten von bis zu 200 fps werden dann allerdings erreicht. Das ist sicher nicht der richtige Weg.

Am meinem älteren Clevo mit AMD Chip gibt es keinerlei Probleme.

Grüße nach Dresden
Manfred

[Markus]

Hallo Wolfgang,
ich kann Manfred vollstens zustimmen. Ich hatte bezüglich der NVIDIA Karten mit Optimus Technik auch meine Erfahrungen gemacht und hier im Forum dokumentiert. nach meinem Umstieg auf einen Rechner mit AMD Grafik hatte ich diese Probleme nicht mehr. Auch ein Test mit Manfreds Problem mit dem Kameraschwenk auf der NVIDIA Grafik hat sich bei mir nicht gezeigt. Ich schwöre nach wie vor auf die AMD Grafikkarten. Leider verschwinden heute zunehmend die AMD Grafikkarten aus den aktuellen Hardwarezusammenstellungen. M.E. sollte es aber seitens der m.objects Entwickung eine Abhilfe geben.
Gruß
Markus

[Wolfgang]

Hallo Manfred und Markus,

danke für Eure Statements! Irgendwie hatte ich Manfreds "immer möglichst hoch"-Einstellungsempfehlung bei meinen Versuchen nicht getestet – aber diese funktioniert in der Tat am besten. Trotz der 200+ fps zeigt der Monitor ziemlich exakt 60 Hz an – und es ruckelt kaum. Weiterhin ist mir mittlerweile aufgefallen, dass die extremen Ruckler nur beim sekundären Monitor auftreten (ext. HDMI), nicht aber, wenn die Leinwand auf dem primären Monitor (Notebook) ist - was aber nichts nützt. Und schließlich hab ich mittlerweile auch das Gefühl, dass es Unterschiede zwischen den Monitoren gibt, selbst wenn diese alle technischen Anforderungen erfüllen und alle Anwendungen (außer m.objects) perfekt wiedergeben.

@Markus: Deine Erfahrungen hatte ich im Forum gelesen, allerdings leider erst während der Fehlersuche, also nach dem NB-Kauf. Produktiv benutze ich ja noch immer das Radeon-Teil, welches prinzipiell funktioniert, aber den aktuellen Anforderungen eben nicht mehr voll genügt. Für die Neuanschaffung hatte ich mich an den aktuellen m.objects-Hardware-Anforderungen orientiert.

Danke & VG aus DD,
Wolfgang

[Herbert Neidhardt]

Hallo Wolfgang,
meine Erfahrungen zu NVidia-Grafik und Optimus-Technologie habe ich in diesem Jahr hier im Forum schon veröffentlicht. Die Lösung lautete: Abschaltmöglichkeit der Optimus-Technologie. Nach mehreren Fehlkaufen bin ich bei Schenker Laptops fündig geworden. Nach Abschaltung der Prozessorgrafik ruckelt bei mir nichts mehr! Selbst aufwendig gestaltete EXE-Dateien auch von konkurierenden Herstellern laufen jetzt bei mir flüssig.
Vielleicht bieten auch andere Hersteller diese Abschaltmöglichkeit.
Herbert

[m.objects]

Genau an dieser Stelle haben wir für m.objects v7.5 erheblich Entwicklungsaufwand investiert. Dabei verhält sich m.objects v7.5 unter Windows 7 kompatibel zu vorhergehenden m.objects-Versionen, die Optimierungen greifen erst unter Windows 8.1 und neuer. Ich habe soeben mit folgender Konfiguration getestet:

Schenker Notebook mit Intel HD 530 + NVidia GTX 970M (NVidia Optimus / abschaltbar), Windows 10, m.objects v7.5 Build 2370

Auch in komplexen Animationen ist kein einziger Ruckler zu sehen - weder mit aktivem noch mit abgeschaltetem Optimus. Das entspricht auch dem, was wir inzwischen von zahlreichen Anwendern bestätigt bekommen haben. Das funktioniert offenbar bei fast allen aktuellen Geräten ohne jede weitere Einstellung. Insofern kann ich den betroffenen Anwendern Hoffnung machen, das das Problem gelöst werden kann.
Es ist aber folgendes zu beachten:

- NVidia Optimus und Windows 7 gehen nicht gut zusammen, es kommt leider auf vielen Geräten zu gelegentlichen Rucklern. Dazu habe ich ja hier schon früher einiges geschrieben. Wenn ein schneller Grafikchip wie NVidia 960M oder neuer verwendet wird, rate ich nun zu Windows 10, denn so können die Optimierungen von m.objects v7.5 greifen.
- Es sollten die aktuellsten Treiber sowohl für die Intel HD Grafik als auch für den NVidia Chip installiert werden. Ich empfehle den Download direkt bei Intel bzw. NVidia, sollten diese nicht installierbar sein den (meist weniger aktuellen) Treiber des Notebookherstellers.
- Zunächst sollte in den Leinwandeinstellungen der Modus "optimal automatisch (empfohlen)" gewählt werden (Standardeinstellung).
- Es sollte im Normalfall für die Anzeigegeräte der Modus "Erweitern" (Windows-Taste + P -> erweitern) genutzt werden.
- Die Bildwiederholfrequenz (auch Bildschirmaktualisierungsrate, Vertikalfrequenz) des externen Gerätes sollte nie höher als die des integrierten Displays sein, intern 60Hz und extern 75Hz kann aus technischen Gründen nicht flüssig laufen, intern 60Hz und extern 60Hz oder intern 75Hz und extern 60Hz hingegen schon.
- Wenn dennoch der Modus "Duplizieren" gewählt wird, sollten beide Geräte auf exakt die selbe Bildwiederholfrequenz eingestellt sein.
- Die beste Leistung steht in der Regel zur Verfügung, wenn in den Energieoptionen der Windows-Systemsteuerung das Profil "Höchstleistung" gewählt und das Netzteil angeschlossen ist.
- Kommt es dennoch zu ruckelnder Darstellung, sollte das externe Display zur Hauptanzeige (primäres Anzeigegerät) gemacht werden.
- Alternativ kann in den Leinwandeinstellungen die Bildrate auf "immer möglichst hoch" umgestellt werden, was sichtbare Ruckler minimiert.

Vielleicht können die Anwender mit den geschilderten Problemen kurz erläutern, welches Betriebssystem und welche Versionen der Grafiktreiber zum Einsatz kommt? Sollten die oben genannten Maßnahmen nicht helfen, bitte ich um einen Anruf bei unserer Hotline mit eingeschaltetem Notebook und Zweitmonitor bzw. Projektor.

Mit freundlichem Gruß
Steffen Richter

[Wolfgang]

Guten Abend Herr Richter,

und vielen Dank für das ausführliche Statement und auch für das Angebot, das Problem per Telefon-Hotline anzugehen. Das jedoch möchte ich erst nach Ausschöpfung aller eigenen Möglichkeiten in Anspruch nehmen, denn ich stehe noch nicht unter besonders hohem Leidensdruck, da mein Produktivsystem (Sony Vaio mit Radeon HD 4650 und m.objects 7.1.2347) ja funktioniert. Problematisch wäre nur die evtl. nötige (und vermutlich verlustbehaftete) Rückabwicklung des aktuellen NB-Kaufes, v.a. wenn ich damit zu lange zögern würde.

Deshalb erstmal die Antwort auf Ihre Fragen: BS ist (noch) Win10 Home v1511 Build 10586.633 (Upgrade auf Win10 Pro vorgesehen, aber aus sicher verständlichen Gründen noch nicht vollzogen), NVidia GeForce GTX960M v10.18.13.5937, Intel HD Graphics 530 v20.19.15.4364. Die Abschaltung von Optimus ist vermutlich nicht möglich.

Für die Bildausgabe nutze ich generell den zweiten Desktop (erweitert), auf dem ersten habe ich die m.objets-Timeline. Ausgabeformat ist (bisher) immer 1080p60. Beim Leinwand-Modus "optimal automatisch (empfohlen)" ruckelt die Ausgabe stark bzw. hat auch seltsame (häufig diagonale) Artefakte. Die Einstellung der Bildrate auf "immer möglichst hoch" (Empfehlung von Manfred) ging bisher am besten, allerdings kann ich mir die Anzeige „200 fps“ nicht erklären ...

Auch ich bin – wie Sie – optimistisch, da Sie mir bisher (ich nutze m.objects seit 2003, also etwa ab v2.2) immer helfen konnten – dafür mal wieder ein Dankeschön!

Danke & VG aus DD,
Wolfgang

[Wolfgang]

Guten Abend zusammen,

hier nun mal noch der Versuch eines „Abschluss-Statements“ meines Ruckler-Problems.

Die Hinweise von Herrn Richter (04.11.2016) brachten zwar stellenweise Verbesserungen (insbesondere die Empfehlung, die Leinwand auf den primären und damit die Timeline auf den sekundären Monitor zu legen), aber durchgängig anhaltend optimale Präsentationsqualität konnte ich dennoch bei keinem meiner wirklich vielen Tests erzielen. Da half auch ein ausführliches Telefonat mit Herrn Richter (nochmals vielen Dank dafür!) leider nicht mehr wesentlich weiter. Zumindest aber kam dabei die Erkenntnis, dass die Hardware-Architektur des betreffenden Acer-Notebooks ungünstig ist, weil der externe HDMI-Anschluss mit der internen Intel-Grafik verdrahtet zu sein scheint und nicht mit der NVidia-Leistungsgrafik. Offenbar gibt es dann bei der „Durchleitung“ der NVidia-Grafik durch die Intel-Grafik immer mal wieder irgendwelche Synchronisationsprobleme, die zu den beschriebenen Rucklern und dem typischen „Diagonal Screen Tearing“-Effekt führen. Leider sind solche spezifischen Hardware-Fragen im Vorfeld schwierig zu erkunden. Die meisten Datenblätter schweigen sich darüber aus und auch die Verkäufer wissen das in den seltensten Fällen.

Jedenfalls habe ich das Acer-Notebook zurückgebracht. Aber Achtung: Das 14-Tage-Rückgaberecht gilt nur beim Online-Kauf, nicht im Laden! Dort ist es nur noch Kulanzsache! Obwohl innerhalb von 14 Tagen nach dem Kauf, hat mich diese Rückabwicklung eine 1,5stündige Diskussion mit dem Händler (Mediamarkt) und 50 € Lehrgeld gekostet.

Bei der Suche nach Ersatz bin ich nun letztlich bei Schenker hängengeblieben (XMG P506 PRO mit Nvidia GTX 970M). Im zugehörigen Datenblatt sind die relevanten Details beschrieben. Alle drei externen Grafikausgänge (1x HDMI und 2x Mini-Displayport) sind direkt mit der NVidia-Grafik verdrahtet und nur das interne Klapp-Display hängt direkt an der Intel-Grafik. Und auch nur dieses wird über Optimus (im BIOS außerdem abschaltbar) gesteuert. Nach langwieriger Bestellung, Fertigung und Transport (u.a. 1 Woche DHL!) konnte ich mittlerweile endlich die ersten wichtigen Tests durchführen mit dem Ergebnis, dass die Leinwandausgabe auf allen drei externen Grafikanschlüssen ruckelfrei funktioniert – egal, ob mit oder ohne Optimus, das gilt ja nur für den Klappmonitor. Allerdings funktioniert es jetzt ebenso gut auf dem Notebookmonitor – mit Nvidia - und auch mit Intel-Grafik und Optimus …

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass das Ergebnis wirklich schwer vorhersehbar ist. Denn nach Aussage von Herrn Richter hätte eigentlich auch die vorherige Hardware richtig funktionieren müssen (zumindest ab m.objects v7.5). Man muss es also ausprobieren. Ich wünsche Euch viel Glück!

Viele Grüße aus Dresden,
Wolfgang