m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

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Bernd_K
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m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

Beitrag von Bernd_K »

Hallo an das Forum,
mein letzter Vortrag, kleiner Kreis 30 Leute, wurde zum Desaster. EIne Stunde vor Beginn lief alles problemlos, dann mit zunehmender Vortragsdauer springende Bilder, Tonausfall usw. . Ein Neustart von m.objects brachte nur kurze Besserung. Erst Neustart von Win.10 , viel zu spät erfolgt, brachte die Show fehlerfrei zum Laufen. Erst einen Tag später erfolgte ein WIndows Update automatisch. Danach waren auch andere Fehler beseitigt, die sich schon in Lightroom eingeschlichen hatten.
Meine Frage an das Forum: Welche Strategien verwendet Ihr, um solchen Pannen zu begegnen?
Viele haben nur für den Vortrag einen Rechner, der kein Internet und keine andere Software kennnt. Daher meine Frage:
Macht es Sinn m.ojects in einer VM (Virtuelle Maschine) beim Vortrag laufen zu lassen und hat jemand schon Erfahrung damit?

Viele Grüße und bleibt gesund !
Bernd
AB-AndreasBeck
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Re: m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

Beitrag von AB-AndreasBeck »

Ein kompletter Windows-Neustart ist für mich immer die allererste Maßnahme, wenn irgendetwas nicht wie vorgesehen läuft.
Außerdem habe ich als zusätzliche Sicherheit immer einen Stick mit einer EXE-Datei dabei. Aber noch nie gebraucht. Es fehlt dann halt das mitlaufende Manuskript.

Bei zeitkritischen Vorträgen kann es wichtig sein, alle nicht systemrelevanten Hintergrundprozesse zu beenden. Das Tool "EndItAll" macht das automatisch - vor dem Start von m.objects ausführen, natürlich.

Mit VM + Co. habe ich keine Erfahrung, auch noch nie gebraucht.

Viel Glück

Andreas
m.objects live v8.0 Build 2408; Windows 10, Windows 7
michi981
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Re: m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

Beitrag von michi981 »

Hallo Andreas,
das ist mir auch schon einmal während der Vorführung einer Show passiert. Ich vermute, dass Windows 10 ein Update versucht hat und dafür zu sehr in das System eingreift. Seitdem verfahre ich folgendermaßen vor jeder Vorführung: WLAN ganz abschalten!!! (das geht bei einer Fritz-Box ganz einfach: mit dem Telephon #96*0*# wählen, beim wiedereinschalten statt der 0 eine 1 wählen). Eine andere Möglichkeit wäre es wahrscheinlich, mit dem PC offline zu gehen - habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Vielleicht hilft's Gruß Micha
1Ernie
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Re: m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

Beitrag von 1Ernie »

Meiner Meinung nach sollte jeder der denn an die Öffentlichkeit geht und Geld dafür nimmt, (egal wie viel) der sollte sowohl für den PC bzw. Notebook und auch für den Beamer ein Backup immer dabei haben. Eventuell auch für den ganzen Kleinkram wie Kabel, Batterien, Mikro usw. usw. usw. Wer sich das nicht leisten will oder kann, der sollte seine Show nur zu Hause vorführen.

Vorführ-PCs gehören auch nicht an´s Internet !
Außerdem alles ausschalten was machbar ist. (z.B. Bildschirmschoner, Energiefunktionen, Virenschutzprogramme, automatische Updates aller Programme)
Vor allen Dingen das blöde automatische Windows-Update.

Hab ich absichtlich so drastisch formuliert, es spielt nämlich überhaupt keine Rolle, ob da 30 oder 500 Zuschauer anwesend sind.
Die Blamage ist immer gleich !

Gruß
1Ernie
Bernd_K
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Re: m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

Beitrag von Bernd_K »

Danke für die bisherigen Antworten,

Andreas und Michi:

wertvolle Tipps, danke! Bisher war auch die exe auf dem Stick immer dabei, nur diesmal gab es Probleme beim Erstellen und es gab keine, weil die Zeit nicht reichte (dafür wurde ich abgestraft).

An 1Ernie:
Stimme mit Deinen Ausführungen prinzipiell überein, allerdings sollte man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Habe mich erst seit kurzer Zeit aus der Deckung gewagt und halte Vorträge (etwa 2- 4 /Jahr) bisher nur im Rahen von Vereinen deren Veranstaltungen auch der Öffentlichkeit zugänglich sind. Geld wird keins eingenommen (evtl. als Spende für den Verein, nicht für mich). Daher ist die Beschaffung des doppelten Equipments völlig unangemessen. Bei den Profis sieht das anders aus. Allerdings blamiert ist blamiert und deshalb die Frage nach mehr Sicherheit. Dass ein Vortragsrechner nicht ins Internet gehört und und nur zum Vortragen benutzt werden sollte, habe ich schon in der Eingangsfrage beschrieben. Muss aber wirklich ein zweiter Rechner sein ?

Deshalb noch mal die Frage:

m.Objects in VM fast so sicher, wie auf eigenständigem Rechner ?

Gruß Bernd
1Ernie
Beiträge: 287
Registriert: 12.02.06, 17:23

Re: m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

Beitrag von 1Ernie »

Bin auch kein Profi, allenfalls Semi-Profi.
Habe jedes Jahr so ca. 25 recht gut besuchte Veranstaltungen im Jahr. Zum Teil öffentlich, zum Teil auf Einladung.
Muß aber zum Glück nicht davon leben.

Könnte aber wohl ein Erfahrungsbuch über 25 Jahr als Vortragsreferent schreiben.

Hier mal kurz was mir so aus 20 Jahren an Extreemsituationen vor bzw. während meiner Vorträge einfällt:
- DVI-Kabel Kontakt umgeknickt, war im Halbdunkeln nicht zu sehen, Bild war grün, hatte 2. Kabel dabei
- Notebook, Mainboard-Macke, Abstürze traten sporadisch auf, Fehler wurde vom Fachhandel erst nach langem Suchen gefunden.
- Barbone-Shuttle, Festplatte defekt, zum Glück vor´m Vortrag, habe dann einfach meinen Dekstop PC vom Büro genommen
- Batterie vom Mikro leer, mitten im Vortrag, suchen warum der Ton weg ist, anderes Mikro ran u. weiter geht´s
- Beamer, Kurzschluß 30 Minuten vor Vortragsbeginn, Hotel/Gaststätte hatte eine defekte Steckdose
- Text zum Vortrag (roter Faden) zu Hause liegen lassen, habe nach Schweißausbruch gemerkt das ein gut vorbereiteter Life-Vortrag auch so geklappt hat

Mir ist in 20 Jahren keine einzige Veranstaltung ausgefallen.
Habe aber bei den o.a. Ausfällen jedesmal fast Herzstillstand und Schnappatmung gehabt.
Ohne Backup würde ich heute nicht mehr zu 10 Zuschauern gehen.

Gruß
1Cody
m.objects
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Re: m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

Beitrag von m.objects »

Hallo liebe Vortragende,
aus unserer Erfahrung (mittlerweile auch 23 Jahre) möchte ich folgendes dazu beitragen:
Der Bedarf an Sicherheit ist natürlich für alle Arten von Vorträgen mehr oder minder ausgeprägt vorhanden. Er wird individuell und je nach Rahmen (Unterhaltung/Fachvortrag, Publikum, Eintrittsgeld etc.) sicher immer unterschiedlich stark empfunden. Daher gibt es auch Herangehensweisen von "wird schon klappen" bis "für jedes Teil muss ein getestetes Backup vorhanden sein". Wir versuchen von unserer Seite, dem Sicherheitsbedürfnis durch eine stabile, auf möglichst vielen Plattformen problemlos laufende Softwarelösung Rechnung zu tragen, denn viele unserer Kunden verdienen ja mit Vorträgen teilweise oder vollständig ihren Lebensunterhalt. Es gibt aber weitere Komponenten, die eine Rolle spielen, wie auch in den vorhergehenden Beiträgen zu lesen ist.

Ich will einmal ein Bild aus Leben außerhalb des Vortragssaales bemühen: Wenn man für jedes Risiko im Leben eine angemessene Versicherungspolice abschließt, wird einem kaum ein wirtschaftlich bedeutsames Unglück geschehen können. Jedoch kostet das neben dem Aufwand dafür fortgesetzt auch entsprechend viel Geld. Daher entscheiden sich die meisten für einen sinnvollen Kompromiss, ein Paket aus den Versicherungen, die z.B. besonders hohe Risiken abdecken und/oder besonders preisgünstig sind, und ein möglichst kleines Restrisiko nehmen sie in Kauf.

Auf das Vortrags-Szenario gemünzt: Es gibt neben Sicherheitsvorkehrungen (z.B. Sorgfalt bei Software-Installationen und Einstellungen) ein paar sinnvolle Absicherungen, die bereits viel Risiko nehmen und doch wenig Aufwand bedeuten.
Die Minimalversion eines Backups ist ein Datenträger mit Präsentationsdatei/-verzeichnis, mit dem man Notfalls an einem "Fremdcomputer" unter Nutzung von Wartemarken und Fernbedienung präsentieren kann. Ersatzbatterien für die Fernbedienung sind Pflicht, eine Ersatzfernbedienung mag sinnvoll sein. Für empfindliche Signalkabel ist auch ein Backup gut, und eine Ersatzlampe für den Projektor schafft weitere Sicherheit. Nach unserer Erfahrung ist ein Lampenausfall übrigens eine äußerst seltenen Erscheinung, tritt sie ein ist sie aber ein Show-Stopper.
Einige professionelle Referenten führen tatsächlich ein zweites Notebook und einzelne auch einen zweiten Projektor mit sich, wofür mitunter das zuvor einmal als Hauptgerät eingesetzte und später durch ein leistungsfähigeres Gerät ersetze herhalten muss. Kommt es zu einem Ausfall, so kann es schlimmstenfalls sein, dass aufwändige Sequenzen auf dem älteren Notebook nicht ganz flüssig laufen oder das Bild auf der Leinwand nicht so hell und scharf ist wie vom neuen Projektor gewohnt. Aber der Vortrag findet statt.

Die ursprüngliche Frage nach der Einrichtung einer virtuellen Maschine (VM) für den Betrieb von m.objects, also gleichsam einer gekapselten Betriebssystemumgebung innerhalb des eigentlichen Systems, gehört ja weniger zu Backup-Überlegungen, sondern zum Bereich "Software-Installationen und Einstellungen". Hier gilt:
1. Aus einer VM müssen alle Zugriffe auf das umgebende System erst "übersetzt" werden, was erheblich Leistung kostet. Die mir bekannten PC-basierten Lösungen VMWare oder VirtualBox bieten keine hinreichend leistungsfähige Anbindung der 3D-Funktionen der Grafikkarte, die m.objects jedoch benötigt.
2. Es ist kein Gewinn an Stabilität zu erwarten, wenn das Wirts-System selbst nicht stabil ist. Installiert also das umgebende Windows 10 gerade ein Update, so wird auch die Performance der VM in Mitleidenschaft gezogen. Das selbe gilt für andere hard- oder softwarebedingte Störungen des Wirts-Systems. Eine VM mit m.objects auf einem ansonsten problematischen System würde also nicht dafür sorgen, dass eine Präsentation runder läuft.
3. Andersherum kann eine VM allerdings sinnvoll sein: Ein sauber installiertes System (z.B. Windows 10 Pro, denn da kann man das Updateverhalten kontrollieren) mit m.objects. In diesem System verzichtet man bewusst auf das Surfen im Internet und die Installation von Software, deren Auswirkungen auf die Stabilität man nicht genau kennt. Darauf installiert man dann eine VM, innerhalb derer man sich munter im Internet austoben und auch fragwürdige Software installieren kann. Aus der VM heraus kann das Wirts-System nicht beeinträchtigt werden (keine für das Wirts-System wichtigen Daten auf Shares speichern), und wenn man präsentiert, bleibt die VM natürlich geschlossen.
4. Ausnahmefall: Mac-Anwender verwenden gerne "Parallels Desktop", ebenfalls eine virtuelle Maschine, um unter MacOS Windows-Programme - also auch m.objects - starten zu können. Parallels Desktop ist in Sachen 3D-Grafikleistung recht optimiert und führt zu guten Ergebnissen. Allerdings gilt auch hier: Läuft der Mac nicht stabil, so werden es auch die Programme in der virtuellen Maschine möglicherweise nicht tun. Die performantere Lösung für Mac ist der Betrieb von m.objects unter Apple BootCamp.

Der Eine oder Andere von Ihnen wird möglicherweise unfreiwillig genügend Zeit gehabt haben, diesen langen Beitrag zu lesen ;-)
Ich wünsche allen nun vor allem: Bleiben Sie bei guter Gesundheit!

Mit freundlichem Gruß
Steffen Richter
1Ernie
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Re: m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

Beitrag von 1Ernie »

Hier mal ein Billig Backup:
1 PC vom Discounter für 450,- Euro, wo die komplette M.objects-Show 1 : 1 drauf ist, keine abgespeckte Version
1 gebrauchter Canon Beamer SX 50 für 150,- Euro, reicht für den Notfall aus
That´s it.

Finde, wer sich das nicht leisten kann oder will, der sollte besser zu Hause bleiben.
Das hat nichts mit einem übertriebenen Sicherheitsbedürfnis zu tun.

Unser Hobby kann auch leicht durch unprof. Verhalten in Verruf kommen. Die Zuschauer bleiben dann ganz einfach weg wenn XY mal wieder da ist, oder der Referent wundert sich das er kaum noch eingeladen wird.

Anmerkung:
Bedingt durch die allgemeine Krise hat man jetzt Muße hier zu schreiben, hätte ansonsten eventuell garnichts dazu gesagt.
Aber wer in die Öffentlichkeit geht muß Kritik vertragen können.

Gruß
1Ernie
Bernd_K
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Re: m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

Beitrag von Bernd_K »

Danke Herr Richter,
damit ist die Frage beantwortet.

Bleibt gesund
Gruß Bernd
beamer
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Re: m.objects in Quarantäne laufen lassen ?

Beitrag von beamer »

Sorry, ich kann es einfach nicht lassen bei diesem Thema/Subject. :-)
  • Ich hoffe, dass mein m.object auch in einer hoffentlich nicht eintretenden Corona-Quarantäne laufen wird.
Nun, aber im Ernst.
Von einer virtuellen Maschine auf einem Show-PC halte ich nichts. Habe vor drei Wochen eine große Show (45 min Dauer, 30 MByte MOS-Datei) aus Zeitmangel erst einen Tag vor der Vorführung von meinem Arbeits-Desktop-PC auf meinen selten genutzten Zweitrechner-Notebook gebracht. Das hat wider Erwarten nach kurzem Testen und in der Live-Vorführung hervorragend geklappt. Massgebend war allerdings, dass der Zielrechner ebenfalls mit Win-10 versehen war und rechtzeitig mit allen notwendigen Updates versorgt wurde und die Leinwandauflösung nicht geändert wurde. Und selbstverständlich hat der Vorführ-PC keine Internetverbindung während der Show.

Anmerkungen:
  • In meinen m.objects-Verzeichnissen lege ich keine Mediendateien ab, sondern verweise auf externe Laufwerke, Verzeichnisse und Mediendateien. Vor der Vorführung lege ich eine Kopie des kompletten m.objects-Verzeichnisses auf dem Desktop-PC an und lasse alle Mediendateien dort hinein kopieren. Nur diese Struktur wird dann auf den Notebook kopiert und anschliessend auf dem Desktop gelöscht.
  • Auf dem Notebook editierte ich NIEMALS etwas an einer Show. Sonst könnte es z.B. passieren, dass Textveränderungen nicht möglich sind, weil nicht alle benötigten Fonts installiert sind. Das kann mitunter leicht passieren. Auch hätte man dann die Schwierigkeit eine bearbeitete Show wieder auf den Desktop-PC zurückzubringen (besonders, wenn man Medien- und mobjects-Dateien wieder getrennt halten möchte).
Gruß von Rudy
m.objects v10.1 pro, (see forum: Video Transcoding , Textschatten) | www.av-dialog.de | www.mtlc.eu/dam
| SW: ExifTool, ImageMagick, Drawio, Gimp, Processing, JPhotoTagger, DigiKam, MusicBee, DarkTable, jAlbum | HW: Pentax K-30 + Win10pro64/GTX1050ti |
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