Video - Grafikkarte zur Deinterlacing nutzen

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herby53
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Video - Grafikkarte zur Deinterlacing nutzen

Beitrag von herby53 »

Hallo Forum,

ich bin zwar begeistert über die neuen Videomöglichkeiten und Geschwindigkeiten mit V9, aber ich habe 2 Probleme.

1. Wenn ich Videos von der Videokamera im Format MTS nutzen möchte, wird bei der Nutzung der Grafikkarte (NVIDIA GEFORCE 880M) nur das halbe Bild dargestellt. Schalte ich die Option aus, so wird das Video korrekt angezeigt. Inzwischen habe ich ausprobiert, dass nur Video im Format 1080p auch mit der Grafikkarte richtig dargestellt werden, nicht aber Videos im Format 1080i. Da 1080i mit Zeilensprung arbeitet könnte man nachvollziehen, dass eben nur halbe Bilder dargestellt werden. Schaut man aber in die Eigenschaften der Videos in der Timeline, so stellt man fest, dass dort in beiden Fällen steht, dass kein Zeilensprung vorliegt?!? Der Unterschied besteht lediglich darin, dass bei 1080p eine Bildwiederholrate von 50fps und bei 1080i 25fps steht.

Die Frage wäre nun, wie kann ich die Grafikkarte dazu bringen auch Videos im Format 1080i richtig darzustellen?

2. Beim erezugen von Videos kann man ja auch die Grafikkarte zum Rendern nutzen. Das funktioniert bei mir aber nicht mit der NVIDIA Grafikkarte. Kurz nach dem Start bleibt der Export hängen und es erscheint eine Fehlermeldung (Interner Fehler 0x0018, Videodaten konnten nicht an das Ausgabemodul abgesetzt werden). Mit der internen INTEL Grafikhardware (QSV) geht es problemlos.

Die Frage wäre zu dieser Sache, ist das ein grundsätzliches Problem von NVIDIA oder liegt das nur an einer falschen Einstellung der Grafikkarte?

Ich bin gespannt auf eure Hilfe

Gruß
Herbert
herby53
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Re: Video - Grafikkarte zur Deinterlacing nutzen

Beitrag von herby53 »

Es muss im Betreff natürlich Decodierung und nicht Deinterlacing heißen, sorry!
m.objects
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Re: Video - Grafikkarte zur Deinterlacing nutzen

Beitrag von m.objects »

Hallo,

Punkt 2 liegt vermutlich schlicht daran, dass der Treiber für den NVidia Chip nicht auf dem aktuellen Stand ist. Aktualisieren Sie den Treiber nach Möglichkeit per direktem Download von der NVidia Website.

Zu Punkt 1: Leider gibt es gelegentlich Probleme mit dem hardwaregestützten Deinterlacing, welche offenbar auch von den genutzten Treiberversionen abhängig sind. Unter Umständen ist das Problem nach dem Update des Treibers beseitigt. Ich empfehle jedoch einstweilen, in den Eigenschaften der betroffenen Videoclips die Option "Grafikhardware wenn möglich zur Decodierung nutzen" zu deaktivieren. Es handelt sich ja mutmaßlich um Videomaterial mit maximal Full-HD Auflösung (für UHD ist das mit Qualitätseinbußen behaftete Interlacing nicht mehr verwendet), welches selbst auf etwas schwächeren CPUs problemlos verarbeitet werden kann. So zu verfahren bietet den Vorteil, dass m.objects das Hardwaredecoding dennoch für alle anspruchsvollen Videos wie FullHD progressive und UHD nutzt.

Können Sie uns dennoch bitte einmal einen kurzen Clip eines der betroffenen Interlaced-Videos zukommen lassen, damit ich einmal ergründen kann, warum m.objects in den Eigenschaften nicht das Interlaced-Format ausweist? Vielen Dank.

Mit freundlichem Gruß
Steffen Richter
herby53
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Re: Video - Grafikkarte zur Deinterlacing nutzen

Beitrag von herby53 »

Hallo Herr Richter,

ich habe bereits den aktuellsten Treiber installiert, ohne dass es eine Änderung gab. Ich schicke Ihnen per Email ein kurzes Video damit Sie das prüfen können. Die Videos werden mit einer Panasonic Videokamera HDC-TM700 aufgenommen. Das Standardformat ist 1080i.
Dateianhänge
NVIDIA Geforce GTX 880M.JPG
NVIDIA Geforce GTX 880M.JPG (57.31 KiB) 9500 mal betrachtet
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Re: Video - Grafikkarte zur Deinterlacing nutzen

Beitrag von m.objects »

Danke, ich sehe mir das gerne einmal an.
Allerdings möchte ich auch noch einmal darauf hinweisen, dass die Einstellung 1080i (also interlaced) qualitative Nachteile mit sich bringt. Durch den Umstand, dass alle Ausgabegeräte (Monitore, TV, Projektoren) heute progressiv, d.h. mit Vollbildern arbeiten, ist für Interlaced-Material immer ein Deinterlacing notwendig, das m.objects ja auch softwareseitig durchführen kann. Dieses bringt jedoch in bewegten Bildinhalten zwangsweise einen gewissen Verlust an Bildschärfe oder die Gefahr der Entstehung von Artefakten mit sich. Es ist also zu empfehlen, im Modus 1080p zu filmen. Interlacing ist ein Relikt aus Zeiten, in denen einerseits noch starke Einschränkungen in Sachen Bandbreite für Verarbeitung und Übertragung und in Sachen Speicherplatz bestanden und andererseits Röhrenbildschirme eingesetzt wurden, die bei geringerer Bildfrequenz deutlich flimmerten.

Mit freundlichem Gruß
Steffen Richter
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Re: Video - Grafikkarte zur Deinterlacing nutzen

Beitrag von m.objects »

Folgender Nachtrag noch:
Der Treiber auf Ihrem System scheint mir dennoch nicht aktuell zu sein. Der letzte verfügbare Treiber für diesen Grafikchip unter Win10/64 datiert vom 11.04.2019, der bei Ihnen installierte augenscheinlich aus 2017. Bitte aktualisieren Sie die Treiber einmal direkt über die Seite des Herstellers (also hier über nvidia.de), die Schaltfläche "Treiber aktualisieren" aus dem Windows-Formular leistet da oftmals keine guten Dienste.

Mit freundlichem Gruß
Steffen Richter
herby53
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Re: Video - Grafikkarte zur Deinterlacing nutzen

Beitrag von herby53 »

Hallo Herr Richter,

ich habe den empfohlenen Treiber installiert. Es wird nach wie vor nur ein Halbbild mit der NVIDIA Grafikkarte angezeigt und die Dateiinfo besagt immer noch, dass das Video ohne Interlacing wäre und 25fps hätte, obwohl es mit 1080/50i aufgezeichnet ist.

Eine Änderung hat sich allerdings ergeben: Ich kann jetzt die Grafikkarte zum Rendern von Videos nutzen. Vorher wurde der Prozess mit einer Fehlermeldung abgebrochen. Das ist ja schon mal ein Fortschritt.

Ich werde zukünftig die Videos im Format 1080/50p aufnehmen, dann klappt es auch mit der Grafikkarte. Man braucht allerdings deutlich mehr Speicherplatz. Aber damit kann ich leben, Speicher kostet ja nicht mehr so viel.

Vielen Dank für Ihre Hilfe, auch wenn das Rätsel nicht gelöst ist.

Herbert
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